Anspruchsvolle Tour über Portsfichte und Gäulchen
Anfang Aschermittwoch 2022 waren Sonja Schmidt, Margit Heidrich, Birgit Koch, Frank Joedicke, Thomas Kühn und ich eine zweites Mal auf Erkundungstour in Ruppertsburg, einem Stadtteil von Laubach im Kreis Gießen. Diesmal hatten wir uns mit Ralf Gontrum (meinem Bandkollegen an der Trompete) und seinem Vereinskameraden Markus Hölscher zu einer gemeinsamen Wanderung verabredet und zum Abschluss eines Wandertages ein gemeinsames Heringsessen mit dem VfB Ruppertsburg abgesprochen.
Da es der Zeitplan zuließ, übten wir uns vor der vereinbarten Zusammenkunft im Kugelstoßen. Dann ging es mit sieben Personen auf eine Strecke über 10 Kilometer. Biggy war wieder als Servicefahrerin im Einsatz.
Der VfB ist selbst Ausrichter von Lauf- und Wanderveranstaltungen und kennt sich in seiner Umgebung natürlich bestens aus. Insofern erhofften wir uns eine Strecke zu finden, die sich auch für eine EVG-Veranstaltung eignet.
Sehr schnell fiel uns jedoch auf, dass es gerade auf den ersten 2,5 Kilometern kräftig bergauf ging. Da stellte sich nicht nur bei unserem Vorsitzenden Frank schnell die Frage, ob das den älteren EVG-Wanderkamerad/innen zuzumuten ist. Man hat bei den letzten EVG-Wandertagen mit ähnlichen Steigungen schon oft wütende Proteste gegen die Veranstalter erleben müssen.
Nach einer halben Stunde etwa erreichten wir eine Kreuzung, die von den Einheimischen als „Portsfichte“ bekannt ist. Hier wäre die Streckenteilung (5 / 10 km) vorgesehen und Platz für einen Kontrollpunkt gäbe es auch. Wie uns Biggy belegen konnte, ist dieser Punkt auch leicht für Servicefahrzeuge anzufahren.
Für die 5-km-Wanderer würde es ab diesem Punkt nur noch bergab gehen. Dennoch blieben bei uns die Zweifel, ob diese Runde die Grenze des Zumutbaren nicht überschreitet.
Für die jüngeren und vitaleren EVG-Wanderer wäre diese Strecke sicherlich kein Problem. Wir gingen nach einer kleinen Trinkpause weiter in Richtung der Waldregion, die man in Ruppertsburg das „Gäulchen“ nennt. Zunächst ging es abwärts bis ans Ufer der Horloff, wo wir übrigens auch die Markierung des Ohm-Kinzig-Weges (blauer Balken) fanden. Dieser Weg führt über 84 Kilometer von Homberg/Ohm nach Wächtersbach und wir befanden uns im Bereich des 10 Kilometer langen Abschnitts von Laubach nach Ulfa.
„Der schlimmste Abschnitt kommt noch“, hatte man uns vorgewarnt. Das“Gäulchen“ verlangte uns tatsächlich einiges an Kondition ab. Aber letztlich war es nicht mehr als ein halber Kilometer, der wirklich anstrengend war. Und dann gab es die nächste Pause auf der „Schönen Aussicht“.
Als nicht ganz so ideal schätzten wir den letzten Abschnitt ein. Zwar gab es am Rande des Waldes noch einen weiteren Rastpunkt mit jenen neuartigen wellenförmigen Wellness-Ruhebänken und dazu noch einen herrlichen Ausblick auf die westlichen Vogelsberg-Ausläufer.
Aber „psychologisch“ nicht so ideal war die Streckenführung. Als unsere Gruppe den Startort Ruppertsburg wieder erreichte, wähnten sich alle schon fast im Ziel. Dann aber führten uns die einheimischen Begleiter wieder weit aus dem Dorf heraus, um dann noch einen kompletten Kilometer auf dem vom Hinweg bekannten Teilstück zurück zum Dorfgemeinschaftshaus zu gehen.
Diese „Extraschleife“ würden sich die meisten Teilnehmer an einer EVG-Wanderung sicherlich sparen, wenn das Ziel bereits im Blickfeld liegt.
Unser Fazit: Eine durchaus attraktive, aber sportlich sehr anspruchsvolle Strecke, die man den älteren EVG-Wanderkamerad/innen eher nicht zumuten kann. Die ideale Strecke in Ruppertsburg muss also weiterhin gesucht werden.
Nichtsdestotrotz bedankten wir uns bei unseren Ruppertsburger Wanderführern. Nicht nur für die Führung durch den Laubacher Wald, sondern auch für die Einladung zum abschließenden Heringsessen in der Kuckucksklause, einem Nebenraum des Dorfgemeinschaftshauses.
Dieser Nebenraum wäre durchaus als Startpunkt für eine geführte Wanderung geeignet. Diese könnten wir auch gegen eine geringe Gebühr dafür mieten. Für eine Großwanderung mit markierten Strecken wäre natürlich die Anmietung des gesamten DGH ratsam. Doch das käme dann natürlich deutlich teurer. Hier könnte man andererseits über den VfB Ruppertsburg verschiedene Möglichkeiten absprechen. Wenn nämlich ein Ruppertsburger Ortsverein das DGH benötigt, ist die Sachlage eine andere.