Zeitweise im Besitz der Arnsburger und Falkensteiner
Ein Arbeitseinsatz ermöglichte mir, einen ganz anderen Abschnitt des Lutherweges kennen zu lernen. Unmittelbar vor der Mönchbruchmühle fand ich einen Lutherweg-Wegweiser, daneben auch die Markierung des Riedweges (blauer Punkt), der vom Odenwaldclub betreut wird, und eine Infotafel zur 190 Kilometer langen Rundroute des Regionalparks Rhein-Main. Letztere klärt uns über den Standort auf:
Die ehemalige Mönchsbruchmühle liegt an der Straßenbrücke über den Geräthsbach. Heute beherbergt die Mühle ein beliebtes Landhotel. Der Landgraf von Hessen ließ sie errichten, nachdem er im Jahr 1608 den Mönchsbruch von den Mönchen des Klosters Eberbach gekauft hatte.
Das gegenüberliegende Jagdschloss ist der Tafel zufolge um 120 Jahre jünger als die Mühle. Der Mühlenbetrieb wurde 1914 eingestellt.
Die kleine Infotafel zeigt auch die Entfernungen zu den nächsten Sehenswürdigkeiten auf der Rundroute und somit auch auf dem Lutherweg an. In südlicher Richtung warten die Körnerlinden (2,9 km) und der Punkt „Sauunter im Blech“ (4,4 km) auf ihre Entdeckung. In Richtung Norden erreicht man nach 400 Metern einen Aussichtsturm im Naturschutzgebiet Mönchsbruchgräben. Nach 3 Kilometern erreicht man eine Heidelandschaft.
Bis zur Heidelandschaft zu marschieren ließ der Zeitplan natürlich nicht zu. Aber der Aussichtsturm war im Rahmen einer Mittagspause erreichbar. Dazu musste man die Hauptstraße (Mörfeldener Straße) überqueren und links am Jagdschloss vorbei marschieren.
Im März 2018 befand sich das Jagdschloss im Umbau. Auf dem Bauschild der beteiligten Firmen findet sich in geschwungener Schrift eine kurze Abhandlung der Geschichte des Jagdschlosses.
Hier ist zu lesen (Originaltext): Das Jagdschloss Mönchbruch wurde zwischen 1729 und 1732 von Landgraf Ernst-Ludwig zu Hessen-Darmstadt erbaut. Der barocke Entwurf folgte der damaligen Mode im Stil der MAISON DE PLAISANEE. Charakteristisch für diese Anlagen war die Lage in freier Natur als Ort des Rückzugs und der Muße. Der verbreitete Bautypus entsprach den französischen Vorbildern einer offenen Bauweise, bestehend aus einzelnen Wohnpavillons mit angegliedertem Ökonomietrakt. Nach einer wechselvollen Geschichte mit unterschiedlichsten Nutzungen und dem Verlust der ehemaligen Herrenhäuser wird nun die Anlage grundlegend saniert. Die Pavillons werden dabei ihre ehemalige Konzeption als Gästehäuser zurück erhalten (O-Text ENDE). Angemerkt wird, dass Informationen zur Vermietung der Schlossapartements in der gegenüberliegenden Mönchbruch-Mühle erteilt werden.
Wenn Sie ein paar Schritte in Richtung Naturschutzgebiet (Aussichtssturm) weitergehen, finden Sie eine Tafel mit einer sehr umfassenden Darstellung der Geschichte. Auch hier ein Ausschnitt, der von Zusammenhängen mit unserer direkten Umgebung (Arnsburg/Münzenberg) zeugt (ZITAT):
Erste urkundliche Erwähnungen datieren aus dem Jahr 1128. Zu dieser Zeit wurde der Mönchbruch noch PFAHLENBRUCH oder FAULBRUCH genannt. Es war ein Geschenk des Kaisers an die Herren von Hagen Arnsburg-Münzenberg, die als Wildbannvögte in der Dreeich vom Kaiser eingesetzt waren. Die Schenkung erhielt zunächst Konrad von hagen, dieser übergab seinen Besitz an Eberhard Waro von Hagen aus einer Nebenliste der Hagens. Graf Waro verkaufte 1211 Teile des Bruches an das Kloster Eberbach und wegen fehlebnder männlicher Nachfolger gingen 1219 schließlich auch die restlichen Teile des Gebietes durch Schenkung an die Mönche. Die Mönche des Klosters Eberbach waren die ersten, die versuchten, das gebiet urbar zu machen. 1330 verkaufte das Kloster den Mönchbruch zusammen mit dem Hof Haßloch an die Herren von Münzenberg-Falkenstein. Der Darmstädter Landgraf Ludwig V. brachte dann 1608 große Teile des Mönchbruch und der Schlichterwaldungen in sein Eigentum (ZITAT ENDE).
Über die Durchreise von Martin Luther ist auf den Tafeln noch nichts zu finden. Möglicherweise wird hier noch eine Tafel angebracht.
Hier die Kontaktdaten zum Landhotel Mönchbruch-Mühle:
Jagdschloss Mönchbruch GmbH
Mönchbruch 1, 64546 Mörfelden-Walldorf
Telefon 0 61 05 – 92 43 0, Fax 0 61 05 – 92 43 40
E-Mail: info@jagdschloss-moenchbruch.de
Internet: www.jagdschloss-moenchbruch.de