1521 Auf dem Lutherweg

Vom „Hessenbrückenhammer“ nach Wetterfeld (1,6 km)

Für Lutherweg-Wanderer aus Richtung Osten teilt sich am Landgasthof Hessenbrückenhammer der Weg in eine West- und Ostroute. In unserer Wegbeschreibung ist dieser Punkt die Zusammenführung der beiden Routen (näheres dazu und Übersichtskarte im vorangegangenen Beitrag Röthges-Hessenbrückenhammer). Es ist der Standort LAU 003 auf 196 Metern Seehöhe (UTM 32U)

Unter dem Titel „Lutherspüren“ ist auf zur Landstraße L 3307 ausgerichteten Seite der Wandertafel am Hessenbrückenhammer zu lesen, warum der Weg hier in zwei Routen aufgeteilt wurde. Die Rückseite der Tafel gibt Empfehlungen zu Abstechern in Richtung Laubach.

Auf dem schon leicht mit Grünspan überzogenen Wegweiser sehen wir als nächste Etappenort Wetterfeld, eine ebenso wie Röthges zu Laubach zählende Gemeinde. Beim Start wussten wir noch nicht, dass Wetterfeld nicht direkt zum Lutherweg gehört. 1,6 Kilometer sind hier als Entfernung angegeben. Zum nächsten größeren Etappenziel stehen noch 7,2 km an.

Die Wanderstrecke vom Hessenbrückenhammer nach Wetterfeld ist durchgehend befestigt und weist keinerlei spürbare Steigungen auf. Er verläuft überwiegend gleichauf mit einem Radweg.

Wir durchandern ein kleines Waldstück und stellen bald fest, dass es neben den üblichen grünen Markierungsplaketten nun auch solche mit einer gelben Umrandung gibt.

Noch ist uns der Sinn nicht klar. Im freien Feld knickt der Wirtschaftsweg bald nach links ab. Hier weist der Radwegweiser noch 0,9 km bis Wetterfeld aus.

Nur rund 100 Meter weiter erfahren wir den Grund für die Doppelmarkierung des Lutherweges. Der befestigte Wirtschaftsweg knickt hier rechts ab und ist weiter mit der gelben Umrandung markiert.

Die grüne Hauptmarkierung verläuft an dieser Stelle (Standort-Nr. für Radfahrer im Landkreis Gießen: LAB.080.1) geradeaus weiter.

Es ergibt sich für die Vermutung, dass die gelbe Umrandung für empfehenswerte Abstecher angebracht wird. So wird aus diesem Beitrag keine Etappenbeschreibung, sondern zu rund 50 Prozent eine Abstecher-Empfehlung.

Der Trennungspunkt: Rechts führt der Weg/Abstecher nach Wetterfeld. Die Hauptroute führt geradeaus weiter nach Grünberg.

An diesem Punkt werden wir auch Zeuge von der Vergänglichkeit so mancher Wanderwegkonzepte. Während neue Schilder für Radfahrer und Wanderer angebracht werden, liegt ein Schild des Rundwanderweges Laubach aus dem Wegekonzept „Westlicher Vogelsberg“ umgerissen am Wegrand. Dieses Konzept wurde erst 2003 eingeweiht und kostete die Städte Lich, Laubach, Grünberg und Hungen mehr als 50.000 Euro.

Folgen wir also dem befestigten Wirtschaftsweg an Reiterhöfen und Pferdekoppeln vorbei nach Wetterfeld. Wir erreichen das Dorf in der Kirchgasse. Dieser folgen wir halblinks über eine Bachbrücke und gehen am Sportplatz vorbei. Schließlich erreichen wir die Dorfkirche.

Hier könnte der Abstecher wohl beendet sein, war unsere Überlegung. Doch die grün-gelbe Markierung bringt uns noch weiter durch das Dorf.

Nun kommt uns in Erinnerung, dass auf der Tafel am Hessenbrückenhammer die Stadt Laubach als touristische Besonderheit bewertet wurde. Im Text ist zu lesen (ZITAT): „…von hier aus lohnt sich ein Abstecher zum Laubacher Schloss. In der Schlossbibliothek wird eine beeindruckende Sammlung historischer Bücher aufbewahrt, darunter eine Lutherbibel aus dem Jahr 1534. Friedrich Magnus I. Zu Solms-Laubach gründete 1555 eine Lateinschule, aus dessen Schulbibliothek die Laubacher Bibliothek hervorging. Unterstützt wurde er dabei von dem Reformator Philipp Melanchthon. (ZITAT ENDE)

Bild aus der Infortafel: Philipp Melanchthon

Hingewiesen wird auf die Bibliotheksführungen: Mitte April bis Ende Oktober mittwochs um 17 Uhr, Treffpunkt am Schlossbrunnen (keine Anmeldung erforderlich).

Verpflegung:

Getränke, ein Eis oder Snacks gibt an der Tankstelle gegenüber der Kirche. Auf der Hauptstraße steht eine italienische Gaststätte zu den regional üblichen Öffnungszeiten zur Verfügung.

Wir sind bei unserer Wegerkundung am 30. Januar 2018 den gelb umrandeten Wegmarkierungen an der Schule vorbei bis zur alten Wetterfelder Molkerei gefolgt und dann über den Radweg zurück zum Hessenbrückenhammer gewandert.

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