3-26-31b Von Na Sestce nach Petrovice

Am Fuß des Falkenbergs

Wie uns eine Infotafel am Kammloch zum Start zu dieser Etappe schon verdeutlichte, befinden wir uns auf einem der „Wege zum Nachbarn“. Der Verlauf des E 3 war der Handelsweg, der heute von der Bezirksstraße 270 ersetzt wird und vom sächsischen Luftkurort Lückendorf (einziger deutscher Ort auf der Südseite des Zittauer Gebirges) über die Grenze nach Petrovice (3 km) führt.

Vom Startpunkt, dem Wegweiser Na Sestce (BYV. MYSL.) auf 466 Metern Seehöhe, sind es 2,5 Kilometer bis zum Anknüpfpunkt östlich von Petrovice (Petersdorf), der wiederum auf 370 mm ü. NN liegt. Wo unser Team im Mai 2016 den E 3 verließ, um über die blaue Route über Babiccin Odpocinek (Großmutters Rast) nach Krompach zurück zu kehren, sollte nun ein lockerer Abstieg eintreten. Dazwischen aber liegt der Berg Sokol (Falkenberg), auf dessen Gipfel (Velky Sokol) die Reste der Burg Starý Falkenburk (Alte Falkenburg) auf 592 Höhenmetern liegen.

Na Sestce könnte für das Forsthaus Nr. 6 stehen, das wir abseits des E 3 nach wenigen Schritten gefunden haben. Dieser Punkt gilt als Einstieg in den Aufstieg zum Hochwaldgipfel (Hvodz – 4 km), den wir bereits hinter uns gelassen haben. Auch verrät uns das Schild, dass wir bereits 12 Kilometer auf dem E 3 von Chata Luz und 3 km vom Kammloch hinter uns gebracht haben.

Mit Blick voraus stehen nun neben Petrovice die Ziele Sokol (Odb. Ke Zric.) Rastpunkt am Abzweig in einem Kilometer und Horni Sedlo in 9,5 Kilometern auf dem Plan. Zunächst gleichauf mit der blauen Markierung (Richtung Jablonne 8 km) geht es in östlicher Richtung durch den Laubwald.

Mit der Beschreibung des Abstechers zum Sokol können wir leider nicht dienen. Auf einer Infotafel in Petrovice konnten wir aber in Erfahrung bringen, dass die Markierung grüner Diagonolbalken, die wir am Punkt „Kocici studanka“ vorfinden, zu einem Waldlehrpfad gehört. Auch haben wir hier erfahren, dass die Wälder um Petrovice überwiegend staatlich bewirtschaftet werden.

Wir werden den Besuch der Burgruine Alte Falkenburk auf später verschieben und gelangen aus dem Wald. Der Weg will uns südlich an Petersdorf vorbei führen.

Wir sind aber neugierig und gehen auf Nebenstraßen direkt in Richtung Dorfzentrum. Weil uns ein bedrohlicher und recht kräftiger Hund den Weg versperrt, nehmen wir einen Umweg in Lauf und erblicken einige idyllische Bauernhäuser und die traditionellen Umgebindehäuser.

Dann gelangen wir auf die Bezirksstraße 270, der Hauptader des Dorfs. Der gerade einmal 150 Einwohner zählende Ort befindet sich etwa 5 km nördlich von Jablonné v Podještědí (deutsch: Gabel) und 3 km südlich von Lückendorf in einem breiten und flach nach Süden abfallenden Tal.

Man erreicht den ort über die Bundesautobahn A 4, Ausfahrt Bautzen, dann der B 96 in Richtung Zittau folgend bis Lückendorf. Hier stößt man auf die besagte Bezirksstraße 270, der man geradeaus in Richtung Jablonne folgt.

Petrovice (PLZ: 47125) entstand an einer alten Handelsstraße von Zittau nach Böhmen. Bei wikipedia erfahren wir folgendes über das etwas verschlafen wirkende Dorf: ZITAT: Die Siedlung wurde 1391 erstmals urkundlich erwähnt. Der Fund einer antiken römischen Münze im benachbarten Kněžice aus dem Jahr 258 lässt vermuten, dass die Siedlung wesentlich älter ist. Von den Hussiten wurde Petrovice vollständig gebrandschatzt, im Siebenjährigen Krieg mehrfach geplündert.

Die Bewohner von Petrovice waren anfangs Bauern und Waldarbeiter, ab dem 17. Jahrhundert setzte sich immer mehr die häusliche Leinen- und Garnweberei durch.

Die ursprünglich deutsche Bevölkerung wurde im Ergebnis des Zweiten Weltkriegs und der folgenden Beneš-Dekrete zwischen 1945 und 1946 vertrieben. Das Dorf verfiel aufgrund des Leerstands der Gebäude, einige wurden abgerissen.

Heute hat Petrovice wenige ständige Bewohner, viele Gebäude dienen als Wochenendhäuser. Am 1. Januar 1981 wurde Petrovice ein Ortsteil von Jablonné v Podještědí. 1991 hatte der Ort 156 Einwohner. Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus 62 Wohnhäusern, in denen 154 Menschen lebten. (ZITAT ENDE)

Wir verweisen auf unseren Übernachtungs- und Einkehrtipp (3-26-32 Goldener Baum). Hier werden wir bei einer späteren Reise die Erkundung des Abschnitts zum Jested (Jeschkenberg) beginnen.

Sehenswürdigkeit: Glockenturm oder 2-Mann-Kapelle?

Sehenswürdigkeit 2: Örtliches Nachrichtensystem?