3-26-17 Vom Prebischtor nach Mezni Louka

Auf dem Gabrielensteig (6,0 km)

Er ist einer der schönsten und spektakulärsten Wanderwege in der Böhmischen Schweiz – der Gabrielensteig. Er ist Teil des Fernwanderwegs E 3 (Nordvariante) und führt vom Prebischtor nach Mezni Louka (früherer deutscher Name: Rainwiese). Überwiegend auf rund 380-400 Höhenmetern umrundet er die Sandsteinmassive und hält den Blick nach Süden meistens frei. Zahlreiche Infotafeln vermitteln viel Wissenswertes zu Geologie, Fauna und Flora, aber auch zum Naturschutz im Nationalpark. Dieses sechs Kilometer lange Teilstück erfordert keine nennenswerten Anstrengungen. Nur auf den letzten 800 Metern nach Mezni Louka hin gibt es einen steilen Abstieg, der bei Glätte nicht ganz ungefährlich ist. Ein echtes Highlight für jeden Wandergast im Nationalpark Böhmische Schweiz.

Nach ausgiebigem Naturgenuss am Prebischtor geht es wieder hinab zur letzten Wegekreuzung. Wir stoßen wieder auf den Fernwanderweg E 3, der in diesem Bereich an der Grenze sächsische/böhmische Schweiz in zwei Varianten verläuft. Hier ist er mit einem roten Balken gekennzeichnet. Der sechs Kilometer lange Weg nach Mezni Louka wird auch Gabrielensteig genannt und ist ein wahrhafter Traumpfad.

Dort, wo unser Abschnitt beginnt, finden wir eine Info-Tafel, die uns erläutert, dass die Entwicklung des Wandertourismus in der böhmischen Schweiz sehr eng mit dem Adelsgeschlecht Clary-Aldringen verknüpft ist. Sie gründeten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die ersten Hotels und Restaurants in der Region.

Von 1634 bis 1945 währte die Herrschaft Clary-Aldringens, und ganz besonders hervorzuheben ist Edmund, der auch maßgeblich dafür verantwortlich zeichnete, dass diese Landschaft für Wanderer überhaupt zugänglich wurde. Wer auf diesen Wegen schon einmal unterwegs war, der weiß, wieviel Arbeit hier geleistet wurde (und weiterhin vom Personal des Naturparks Böhmische Schweiz geleistet wird).

Dreiviertel der Strecke führt in einer Höhenlage von rund 380 Metern durch atemberaubende Felsenlandschaft, die im Herbst in einem attraktiven Kontrast zum knallgelben Laub steht. Oft geht es auch um die Felsentürme herum und man ärgert sich, wenn der Nebel die Fernsicht einschränkt. Doch gibt auch der Nebel der Landschaft besondere Reize, die Maler in vielen Bildern eingefangen haben.

Wissenenswertes: Hartes Leben auf den Felsen

Eine anderes Beispiel für Information vor Ort ist die Schautafel mit dem Titel „Hartes Leben auf den Felsen“ und führt die Pflanzen und Tierarten auf, die sich an die extremen Bedingungen in dieser Region anpassen konnten. ZITAT: Der Sandsteinfelsen bietet nur wenige Pflanzennährstoffe, und damit auch nicht genug Nahrung für Tiere.

Die kahlen und steilen Felsen ohne Vegetation können nur schwer Wasser behalten. Die Wasserreste, die nicht weg strömen, bleiben in den Felsrissen oder sickern im porösen Sandstein ein. Für die Pflanzen bleibt das Wasser unerreichbar. Während der Sommermonate erreicht die temperatur auf den Felsen + 50 Grad, im Winter – 20 Grad C. Unter solchen extremen bedingungen können nur die abgehärteten Baum-, Strauch-, Flechten- und Insektenarten überleben“. (Zitat Ende/Quelle: Tafel vor Ort)

Eine detaillierte Wegbeschreibung ist in diesem Abschnitt überflüssig. Man kann kaum vom Weg abkommen, und wenn es Verzweigungen gibt, stehen dort auch Wegweiser. Nach jeder Kurve und jeder Kuppe offenbart sich ein anderer faszinierender Ausblick. Höhlen, Überhänge und verschiedenartige Baumbestände machen die Tour zu einem einzigartigen Naturerlebnis. Und auch die Information kommt nicht zu kurz. Der Gabrielensteig ist auch ein Lehrpfad, der vielfach von Schulklassen besucht wird. Zahlreiche Infotafeln (Deutsch und Tschechisch) vermitteln ein Menge Wissen.

Nach einer Dreiviertelstunde durch den Prebischgrund geht es wieder talwärts und bald ist Mezni Louka erreicht. Gegenüber vom dortigen Naturschutzzentrum befindet sich das Restaurace „J plus S“ mit großer Terrasse und moderner Inneneinrichtung – Speisen und Getränke zur sehr günstigen Preisen. Auch in dieser kleinen Ortschaft (rund um eine Straßenkreuzung) gibt es eine Hotel aus der Schaffenskraft der Adelsfamilie Clary-Aldringen.

Sicherheitshinweis:

Es gibt einige Stolperfallen und bei Nässe oder Glätte besteht Rutschgefahr.

Achtung: Kernzone des Nationalparks. Bleiben Sie auf den markierten Wegen!

Information:

Cescé Svýcarsko – turistické informace

407 17 Mezna 71

Tel. 412 513 537

www.ceskosaske-svycarsko.cz

meznalouka@ceskosaske-svycarsko.cz

Geöffnet: Nur von April bis Oktober täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr

Empfohlene Links:

http://wandern-saechsische-schweiz.de/Boehmen_Prebischtor.asp

http://www.rad-und-wandern.de/htm_sx/kamklamm.htm