1303 Studentenpfad X 13 – Teil 3

Von Staufenberg nach Hachborn (8 km)

Diesen Abschnitt des Studentenpfades zu erfassen, war für unser Team eine richtige Herausforderung. Ein falscher Richtungsanzeiger unterhalb der Burg Staufenberg war der Ursprung von Chaos und Verwirrung. Ein Markierungsfehler mag ja wohl noch verzeihlich sein, aber dass über Kilometer in allen Richtungen keine weiteren Hinweise auf den X 13 auftauchen, erweckt wohl den Eindruck, dass man diesem Weg keine besondere Aufmerksamkeit mehr widmet.

Bild: Das Corpus Delicti – der Pfeil zeig in die völlig falsche Richtung und danach kommt nichts mehr.

Dabei ist es eigentlich total einfach, von Staufenberg nach Hachborn zu gelangen. Man geht einfach nur in die entgegengesetzte Richtung der Markierung und behält dann stets Richtung Ost-Nordost bei. Geradeaus über alle Kreuzungen und Verzweigungen, und es sind noch nicht einmal die in der Übersicht angegebenen 11 Kilometer, bis man am Ortseingang der Ebsdorfergrund-Gemeinde Hachborn steht.

Die Wegbeschreibung

Anknüpfpunkt: Burg Staufenberg (Oberburg)

Links steht der Aussichtsturm, den Sie nur besteigen sollten, wenn Sie schwindelfrei sind. Der X 13 führt hier nach rechts weiter durch einen mannshohen rechteckigen Durchlass und dann eine steile Treppe hinunter. Sie folgen dem Burgpfad nach rechts und dann um eine scharfe Linkskurve. Am Gebäude rechst erblicken Sie eine weitere Infotafel zur Burg, die von der Heimatvereinigung Staufenberg angebracht wurde.

Sie verlassen nun das Burggelände auf einem steil abwärts führenden Weg und gelangen nach einer Schranke an die Straße Obergasse. Dort befindet sich ein Parkplatz mit Radwanderkarte, VHC-Wanderkarte und Bürgerbus-Haltestelle. Und hier befindet sich auch besagte X-13-Markierung, die Sie in die falsche Richtung schickt.

Sie gehen also nicht nach rechts, sondern nach LINKS!!!. In Richtung Nord-Nordost wandern Sie in der Obergasse zunächst am Friedhof vorbei und ignorieren die erste Abzweigung nach links. Stets auf dem asphaltierten Weg erreichen Sie nach etwa 500 Metern eine Verzweigung vor einem kleinen Tümpel (Ruhebank). Sie folgen nicht dem roten X nach links, sondern gehen geradeaus weiter und erblicken als Markierung die Nr. 1 und das schwarze Männchen.

Sie lassen alle Abzweigungen außer Acht, erblicken bald links einen Wasserhochbehälter und haben eine schöne Aussicht auf das Lumdatal. Immer geradeaus erreichen Sie nach etwa einem Kilometer den Waldrand. Hier finden Sie einen kleinen Rastplatz mit Infotafel des örtlichen Lauftreffs und erstmals wieder eine verblasste Markierung des X 13 (Gemarkungsschild St. Mainzlar, Nr. 311 – Heckenstrauch). Sie gehen geradeaus in den Wald.

Nach 200 Metern verzweigt sich der Weg, Sie gehen halblinks weiter und nach weiteren 30 Metern (Abt. 311) geradeaus über die Kreuzung. Durch die Gemarkung Steinrück lassen Sie auch den nächsten Abzweig (Nr. 304 Heegstück) rechts liegen und erreichen nach 250 Metern einen Wegestern. Eine Vielzahl von Wanderwegen trifft hier aufeinander. Was hier aber nicht zu erkennen ist: Der X 13 verläuft hier weiter geradeaus (Um dies herauszufinden, musste unser Team viele Kilometer sinnlos durchforsten). Wer jedoch eine Rast für angebracht hält, dem sei die Forsthütte etwa 80 Meter rechts von diesem Wegestern empfohlen. Die Hütte bietet Platz für bis zu 15 Personen und wer möchte, kann sich das „Gebet des Wildes“ an einer Holztafel zu Gemüte führen.

Nach der Rast geht es natürlich zurück zum Wegestern und nach rechts weiter (Gem. Staufenberg, Nr.105 Maisstrauch). Von den vielen anderen Wegmarkierungen verbleibt nun nur noch das rote X (OHGV RWW Nr. 25), ganz selten taucht auch einmal die X-13-Markierung wieder auf. Der Weg ist nun einfach zu beschreiben. Behalten Sie bei allen Kreuzungen und Abzweigungen die Richtung bei, bis Sie den Wald wieder verlassen. Immer geradeaus marschieren Sie über eine leicht bezwingbare Kuppe (Gem. Staufenberg, Nr. 106 – Mark), teilweise auch im Gleichlauf mit dem Rundweg Nr. 3.

Am Ende des Waldes geht es recht steil abwärts. Den Linksabzweig nach Hassenhausen können Sie ebenso außer Acht lassen wie den kurz darauf folgenden Rechtsabzweig zum Anwesen „Fortbach“. Der hier befindliche Wegweiser zeigt 5,3 Kilometer zum Gasthaus Felseneck in Staufenberg und 2 Kilometer nach Hachborn an. Somit kann dieser Abschnitt wohl kaum den angegebenen 11 Kilometern entsprechen. Mittlerweile befinden Sie sich auch auf dem 50 Kilometer langen Ebsdorfergrund-Rundwanderweg.

Nach der nächsten Kuppe kommt das Etappenziel Hachborn schon in Sicht. Auch auf dem aspahltierten Landwirtschaftsweg gilt: Alle Abzweigungen nach links und rechts ignorieren. Über eine Bachbrücke bringt Sie dieser Weg an die Kreisstraße K 47. Dieser folgen Sie nach links und haben nach etwa 400 Metern das Ortsschild Hachborn erreicht.

In Hachborn folgen Sie der Ilschhäuser Straße und gelangen nach 300 Metern gerade in die Hachborner Straße. Wir empfehlen Ihnen, sich eine besondere Sehenswürdigkeit dieses Ortsteils der Gemeinde Ebsdorfergrund anzusehen: Den über 300 Jahre alten Dorfbrunnen. Dazu folgen Sie der Hachborner Straße bis zum Backhaus und biegen direkt gegenüber scharf links in die Bachstraße ein und gehen auf dem gepflasterten Weg nur noch um die Ecke. Hier befindet sich eine Ruhebank und ein Schaukasten zum Brunnen von 1709 – den Sie wahrscheinlich beinahe übersehen hätten…

An dieser Stelle (Anknüpfpunkt zur nächsten Etappe) haben wir eine Pause eingelegt. Freundliche Menschen geben hier gerne Auskunft zum Brunnen, zum Heimatmuseum und auch zum kürzesten Weg nach… – aber wir wollten ja unbedingt den X 13 entdecken. Wertvoll für Sie und für uns war auf alle der Hinweis darauf, dass es am anderen Ortsende einen ALDI-Markt und einen REWE-Getränkemarkt gibt.

Der Hachborner Dorfbrunnen – Wahrzeichen der Gemeinde

Wie dem Schaukasten zu entnehmen ist, ließ die Gemeinde Hachborn im Jahr 1709 ihren Dorfbrunnen erneuern. Das wissen die Einheimischen von Konrad Heuser, der damals auf Bachhennersch Hof (heute Hachborner Straße14) lebte und von seinem Vater eine 1662 gedruckte Bibel bekommen hatte. Auf ihren leeren Seiten hielt die Familie wichtige Ereignisse wie Geburten, Taufen, Hochzeiten und Begräbnisse fest. Auf der letzten freien Seite der Bibel war jedoch folgendes zu lesen: „Im Jahr 1709, fünf Wochen nach Pfingsten, hatt die Gemein Hachborn ihren Dorfbrone aufs Neu Von Grond aus lasen machen dorch die beyde mäuer Meister Jakob Höfner und Johann Konrad Bienhausen und ist inen Vordingt worden dorch die Beyde borgemeister philibß Fischer und h. Weber for 11 Rhtlr.“

Die kommunalen Vertreter Fischer und Weber haben also den öffentliochen Auftrag für 11 Reichstaler vergeben. Zur selben zeit wurden auch im unmittelbaren Umkreis private Bauarbeiten durchgeführt. So trägt auch der Keller des gegenüberliegenden Hauses („Bachmelis“) die Datierung 1709 und den Spruch: „Wer Gott vertraut hat wol gebaut in Himmel und auf Erden“. Zu dieser Zeit veränderte sich der Dormittelpunkt also erheblich. „Die Einwohner hielten ihn nun sicher für modern und großzügig, zumal er viel ausgedehnter war als heute“, heißt es in der Chronik. Da die beiden Häuser unterhalb des Brunnens noch nicht existierten, stand der Brunnen zum Dorf hin frei.

Wie unschwer zu erkennen ist, lag die Straße einst deutlich niedriger. Nur noch zwei Drittel der Brunnenmauer ragen noch aus dem Asphalt heraus. Ein Foto im Schaukasten zeigt, dass man im Brunnenbogen einst stehen konnte. So sieht der Brunnen als Hachborner Wahrzeichen heute etwas traurig aus, meinen zumindest die älteren Einheimischen. Man rätselt, ob man das „born“ im Ortsnamen dem Brunnen zu verdanken hat. Von Sprachwissenschaftlern wird der Ortsname als „Brunnen im feuchten Gelände“ gedeutet.

Weiter führt die kleine Brunnenchronik auf, dass es bereits im Jahr 1375 einen schriftlichen Hinweis auf den Brunnen gab. In einer Urkunde der hiesigen Ordensfrauen vom 21. Dezember dieses Jahres wird ein Anwesen „in der Steinborngasse in Hachborn“ erwähnt. So könnten die Maurermeister Höfner und Bienhäuser ein Werk ihrer mittelalterlichen Vorgänger erneuert haben.

Folgenden Markierungen begegnen Sie auf dem Abschnitt Staufenberg – Hachborn:

Nr. 1 = kommunaler Rundweg

Schwarzes Männchen – BEARBEITEN

X 25 = OHGV-Rundweg

Schwarzes + = Planetenweg

R = BEARBEITEN

Roter Punkt = BEARBEITEN