3-17-22 Von Glashütten auf den Großen Feldberg (876 m ü. NN)

Die Königsetappe im Hochtaunus

Der eigentliche Aufstieg auf den Großen Feldberg beginnt in Glashütten. Sie passieren die Überreste einer mittelalterlichen Glasbrennerhütte und wandeln ab dort auf den Spuren des römischen Reiches. Das Feldbergkastell ist das erste von zahlreichen römischen Befestigungsanlagen, die Ihnen im weiteren Verlauf der Wanderung am Grenzwall Limes begegnen. Zahlreiche Erläuterungstafeln vermitteln Ihnen interessante Informationen zur Bedeutung des Limes als Grenze des römischen Imperiums. Mit dem Gipfel des Großen Feldbergs (876 m. ü. NN) haben Sie den höchsten Punkt des Taunus erklommen.

Haupststraße in Glashütten

Gleichlauf mit Fernwanderweg E 1 (weißes Andreaskreuz)
Streckenabschnitt: 6 km
Höhendifferenz: 450-876m = 426 m
Beschreibung vom 28.9.2005
Markierung: Blaues Andreaskreuz

Wegbeschreibung:

Anknüpfpunkt/Start: Bürgerhaus von Glashütten (Einkehrmöglichkeit)


Vom Bürgerhaus gehen Sie den Schlossborner Weg am HL-Markt vorbei zur Hauptstraße (Limburger Straße) hinauf und biegen dort rechts ab. Sie passieren die Bushaltestelle mit Infokarte, überqueren vorsichtig die Straße und biegen nach 150 Metern scharf links in die Kirchstraße ein. Diese Sackgasse führt Sie steil hinauf zur ev. Kirche. Davor zweigt der Weg rechts ab und führt weiter steil zum Waldrand hinauf. Dort ist Aufmerksamkeit geboten. Sie müssen hier scharf links abbiegen (nicht auf den fast parallel verlaufenden Förster-Ernst-Weg geraten) und am Zaun eines größeren Privatgrundstücks bis zu dessen Ende entlang marschieren.

Sie biegen links ab und kommen in die Waldstraße, die am östlichen Ortsrand von Glashütten verläuft, passieren ein Jesuskreuz (Ruhebank) und folgen der Waldstraße stets leicht bergab und geradeaus. Zwischen den Wohnhäusern bietet sich ein schöner Ausblick auf den westlichen Taunus. Am Ende der Waldstraße stoßen Sie auf einen von rechts kommenden Waldweg, dem Sie nach links um eine Kurve folgen und dann das große Ziegeldach eines Marktes erblicken. Den Markt umgehen Sie auf einem neu angelegten Weg rechts. Dann stoßen Sie auf eine asphaltierte Straße, folgen dieser nach rechts leicht ansteigend und gehen am Friedhof vorbei. Bei der bald folgenden Verzweigung gehen Sie geradeaus weiter und finden eine Vielzahl von Markierungen vor, erstmals auch das Symbol des Limes-Wanderweges (schwarzer Turm).

Auf den Spuren der Römer

Bei den drei Eichen mit Ruhebank halten Sie sich weiter geradeaus. Hier erblicken Sie auch die Markierung des Deutschen Limes-Radweges. Geradeaus weiter geht es auch dort, wo der Dornweg rechts abzweigt. Sie wandern auf dem Emstalweg und folgen den Wegweisern in Richtung Rotes Kreuz (2,1 km) und zu den historischen Glasöfen (0,8 km). Beim nächsten Abzweig finden Sie alle erwähnten Markierungen, aber der Richtungsanzeiger fehlt. Hier geht es rechts weiter und kurz darauf können Sie den scharf links abzweigenden Kremerpfad außer Acht lassen. Auch beim nächsten Abzweig nach rechts gehen Sie geradeaus weiter, den Wegweisern Rotes Kreuz (1,5 km) folgend. Es geht noch einmal leicht bergab. Genießen Sie das, denn bald wird es sehr anstrengend. Sie passieren die Gottschalk-Fichte und laufen um eine Linkskurve oberhalb der Emsbachschlucht. Dann geht es zunehmend stärker aufwärts. Sie erreichen eine Kreuzung, an der E1 und E3 nach rechts über den Buchholzweg weiter führen. Hier sollten Sie aber einen kleinen Abstecher (nur ca. 80 Meter) nach links hinab zu den historischen Glashütten machen.

Spätmittelalterliche Glashütte an der Emsbachschlucht

Nur wenige Schritte abseits vom E3/E1 finden Sie die Grundsteine einer Waldglashütte aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts vor. Auf dem etwa 300 Quadratmeter großen Areal standen ein Hauptofen und vier Nebenöfen. An den Grundsteinen lässt sich erkennen, dass es sich bei den Öfen um gemauerte Kuppelbauten gehandelt hat, die wie große Bienenkörbe aussahen. Der Hauptofen hatte mehrere fensterartige Arbeitsöffnungen. Durch diese konnten die Glasbläser flüssige Glasmassen aus großen Gefäßen entnehmen. (Quelle: Erläuterungstafel vor Ort).

Aufstieg zum Taunusgipfel

Der Buchholzweg, auf dem Sie nun weiter wandern, beschreibt nach 30 Metern eine Linkskurve und dann wird es richtig anstrengend. Über zwei Kreuzungen geht es sehr steil zum Roten Kreuz hinauf. Hölzerne Wegweiser informieren Sie bei diesem Anstieg alle 300 Meter über die Entfernung. Am Roten Kreuz angekommen überqueren Sie vorsichtig die Landstraße L 3025. Sie erblicken rechts das



Gasthaus Rotes Kreuz (bearbeiten)
An der Landstraße L 3025

Das mit durchgehend warmer Küche und einem gemütlichen Biergarten zur Einkehr einlädt. E3 und E1 verlaufen jedoch in die andere Richtung, nämlich nach halblinks am steinernen Kreuz vorbei. Hier haben Sie bereits eine Höhe von 688 Metern ü. NN erreicht. Rund um das Rote Kreuz finden Sie jede Menge Infotafeln und auch eine Bushaltestelle. Sie kommen auf einen asphaltierten Weg (Rundweg Feldbergkastell) und erreichen einen größeren Waldparkplatz. Hier folgen Sie dem Wegweiser zum Großen Feldberg (1,8 km) nach rechts und erreichen schließlich das Feldbergkastell.

Das Feldbergkastel – Festung aus Stein

Das kurz nach Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. Errichtete Kastell am Feldberg ist mit 700 Metern das am höchsten gelegene Kastell am Limes. Die Besatzung bildete die „exploratio Halicanesium“, eine leichte, teilweise berittene Aufklärungstruppe, die 150 bis 200 Mann umfasste. Die Truppe stammte vermutlich aus dem heutigen Ungarn. Sie hatte die Aufgabe, den örtlichen Limesabschnitt und den Übergang am „Roten Kreuz“ zu kontrollieren. (Quelle: Erläuterungstafel Nr. 4 am Rundweg Feldbergkastell).

Am Haupteingang zum Feldbergkastell geht es rechts ab zum Anstieg auf den Großen Feldberg. Sie werden nach 200 Metern an der Weilquelle mit den prächtigen Schnitzfiguren feststellen, dass die Kilometerangaben auf den hölzernen Wegweisern nicht ganz stimmen können (Stand 2005). Tatsächlich ist es ab der Weilquelle nur noch etwa ein Kilometer, der Sie vom Feldberggipfel trennt.

Die Weilquelle – Wasser für das Feldbergkastell

Als südöstlicher Teil des rheinischen Schiefergebirges stellt der auf etwa 70 Kilometer Länge verlaufende Höhenrücken des Taunus eine Wasserscheide dar. Insbesondere am Südrand des Taunus treten viele Thermal- und Mineralquellen zutage. Schon die Römer hatten die Standorte für ihre Kastelle aufgrund vorhandener Quellen ausgewählt. Man weiß heute, dass die römische Wasserversorgung einen sehr hohen Standard hatte, vergleichbar mit modernen Wasserversorgungssystemen. Die Weilquelle oberhalb des Feldbergkastells ist ein Beispiel dafür. Hier werden besonders die kleinen Besucher von den bunten Schnitzfiguren begeistert sein. (Quelle: Erläuterungstafel Nr. 8 am Rundweg Feldbergkastell).

Der herrliche Wanderweg wird nun wieder etwas anstrengender. Sie erreichen nach 300 Metern einen Punkt, an dem sechs Wege zusammentreffen. Hier wählen Sie den mittleren Weg in gleich bleibender Richtung. Die Markierung ist in diesem Bereich bestens. Sie passieren zwei kleine Wegekreuzungen geradeaus und sollten bei der Ausschau nach dem Gipfel gleich darauf achten, nicht über eine Wurzel zu stolpern. Schließlich erreichen Sie einen steilen Wiesenhang, über den Sie den Gipfel erstürmen können. Der E3 / E1 führt Sie nicht ganz so steil weiter, zweigt dann rechts ab und bringt Sie direkt zu einem aufschlussreichen Wegweiser des Taunusklubs auf dem Gipfel des Großen Feldbergs in 876 Metern Höhe.

Dies ist der höchste Punkt auf der gesamten Strecke vom Rhein bis zur Fulda. Auf dem Gipfel befinden sich neben dem weithin sichtbaren Turmbau ein Gasthaus (Feldberghof), der Aussichtsturm mit dem darin befindlichen Wanderheim des Taunusklubs, eine Sendemast des Hessischen Rundfunks und Hessens älteste Greifvogelstation (Falkenhof). Auch verkehren hier Linienbusse nach Königsstein und Oberursel/Hohemark. Während der Fernwanderweg E 1 von hier aus in Richtung Oberursel weiterführt, verläuft der E 3 in östlicher Richtung (Wegweiser Sandplacken 3 km, Bahnhof Saalburg 13 km). Der Eintritt zum Aussichtsturm kostete 2005 noch 1,60 Euro (Kinder 0,60 Euro). Der Aufstieg ist anstrengender, als es von außen den Anschein hat – aber es lohnt sich.

Der Große Feldberg – 876 m über dem Meeresspiegel

Mit 876 Metern ist der Große Feldberg die höchste Erhebung im Taunus. Er entwickelte sich im 19. Jahrhundert zu einem beliebten Ausflugsziel, vor allem für die Frankfurter Bevölkerung. Um 1860 wurde mit dem „Feldberghaus“ das erste feste Bauwerk errichtet, in dem sich 1868 unter dem Namen „Bund der Feldbergläufer“ der erste deutsche Wanderverein, der heutige Taunusklub, gründete. Seine markante Silhouette verdankt der Große Feldberg nicht zuletzt dem Aussichtsturm. Dieser wurde 1902 errichtet und unter anderem auch von Kaiser Wilhelm II. besucht. Im 2. Weltkrieg brannte der Turm komplett aus, nachdem er 1943 von einem deutschen Flugzeug im Nebel gerammt wurde. 1949 baute der Hessische Rundfunk den Turm wieder auf, um auf ihm eine Sendeanlage zu errichten. Der Sendeturm auf dem Großen Feldberg steht heute unter Denkmalschutz. Zu den berühmtesten „Besteigern“ zählte seinerzeit Johann Wolfgang von Goethe. (Quelle: Wikipedia)

Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit:

Hotel/Restaurant/Café „Feldberghof“
Inh. Familie Stürtz (2005)
4 großzügige DZ, auch als Familienappartement buchbar
Auf dem Großen Feldberg
Tel. 06174-9234-0
www.feldberghof.com
E-Mail: info@feldberghof.com

Wanderheim Taunusklub
Auf dem Großen Feldberg
61389 Schmitten
Tel. 06109-33804 oder 06174-22219
Preise auf Anfrage
20 Betten, Selbstversorgung / auf Wunsch Verpflegung möglich

Kartenmaterial:
Topografische Freizeitkarte TS Mitte 1:50.000 Taunus – mittlerer Teil
Herausgeber: Rhein- und Taunusclub e.V., Taunusklub e.V. und Hessisches Landesvermessungsamt
ISBN 3-89446-308-2

Greifvogelstation Falkenhof

Auf dem Gipfel des Großen Feldbergs empfiehlt sich ein Besuch des Falkenhofs, Hessens ältester Greifvogelstation. Hier können Sie Adler, Falken, Habichte, Bussarde, Geier, Milane, Uhu, Eulen und andere Greifvögel aus nächster Nähe bestaunen. Seit 1974 ist die Station in der Greifvogelzucht erfolgreich und hat sich auch als Pflegestation für kranke und verletzte Greifvögel bewährt. Scheuen Sie sich bei verschlossenen Türen nicht, der Aufforderung „Bitte klingeln“ zu folgen.