D-38640 Weltkulturerbe Rammelsberg

Mehr als 1000 Jahre Bergbaugeschichte

Auf einer betrieblichen Lehrreise im Winter 2013 durften wir das Museum und Besucherbergwerk Rammelsberg in Goslar/Harz kennen lernen. Am Rammelsberg wurde über mehr als 1000 Jahre ununterbrochen Bergbau betrieben. Einst ruhten 27 Millionen Tonnen Kupfer-, Blei- und Zinkerze in der Tiefe des Berges. Der Besuch dieses Kulturerbes der Menschheit lohnt sich – nicht nur für geologisch Interessierte .

Anschrift:

Weltkulturerbe Rammelsberg

Bergtal 19, 38640 Goslar

Tel. 05321-750-0

www.rammelsberg.de

info@rammelsberg.de

Öffnungszeiten: Täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr

Wie archäologische Funde belegen, wurde am Rammelsberg schon vor 3000 Jahren Erz gewonnen. Die einzigartige Sammlung montanhistorischer Sachzeugen macht die Geschichte des Bergbaus und seine Kultur auf beeindruckende Weise begreifbar. Das Bergwerk wurde 1988 stillgelegt. Zusammen mit der Goslarer Kulturlandschaft bildet es eines der eindrucksvollsten historischen Montanreviere. Im Hausprospekt wird dargestellt, dass der Rammelsberg und die Altstadt Goslars aufgrund seiner hochrangigen über- und untertägigen Denkmalschutzsubstanz aus allen Betriebsphasen seit 1992 in der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes stehen.

Allein die Übertageanlagen nehmen eine herausragende Stellung in der Industriearchitektur des 20. Jahrhunderts ein und zählen zu den größten musealen Einrichtungen Deutschlands. Auf den unteren Ebenen der Erzbaufbereitungsanlage befindet sich die Ausstellung einzigartiger Mineralien inmitten der originalen Aufbereitungsmaschinen. Dadurch entsteht ein faszinierender Erlebnisraum, der die Urgewalt bei der Entstehung der Schätze des Rammelsberges veranschaulicht.

Im „Museumshaus Magazin“ findet der Besucher die zentrale kulturhistorische Ausstellung, die den Einfluss der Arbeit auf das Leben der Menschen verdeutlicht. Dazu gehören Aspekte der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, der Kultur- und Kunstgeschichte, der Religiösität sowie auch der Fest- und Freizeitkultur. An Wänden und Durchgängen findet man Sprüche wie „Wer die Arbeit kennt, der rennt“, oder aber auch „Der deutsche Bergmann ist der erste Soldat der Arbeit. Seine Arbeit ist im wahrsten Sinne Dienst für das Vaterland, ebenbürtig dem Einsatz der Soldaten an der Front“.

Ein weiteres Museumshaus entstand auf der 1906 errichteten Kraftzentrale, in der die gesamte technische Einrichtung erhalten blieb. Sie wurde zur Kunsthalle umgestaltet und dient als außergewöhnlicher Ort für das von Christo und Jeanne Claude realisierte Projekt „Package on an hunt“ mit dem 1988 verhüllten letzten Erzförderwagens des Rammelsberges.

Vielfältig ist das Angebot an Führungen. Man kann natürlich auch ohne Führung mit Kopfhörer für alle Häuser los marschieren. Ohne vorherige Anmeldung kann man sich einer Führung durch ein altes Stollensystem anschließen und dabei dem Weg des Wassers folgen (Roeder-Stollen). Auch für die Fahrt mit der Grubenbahn braucht man keine vorherige Absprache. Die etwa 500 Meter lange (sehr holprige und laute) Fahrt in der engen gelben Bahn ist gewöhnungsbedürftig. Auf der Tagesförderstrecke rumpeln die Besucher zum Richtschacht, wo der Grubenführer anhand originaler Bergbaumaschinen die wichtigsten Tätigkeiten des Bergmanns erläutert.

„Vom Erzbrocken zum Konzentrat“ ist Titel einer weiteren anmelde-freien Führung durch die Aufbereitungsanlage. Hier erwecken Raumklang-Installationen und Maschinen die alten Werkshallen zu neuem Leben. Und dann gibt es da noch – ebenfalls ohne Voranmeldung – die Senioren-Tour für Besucher, die nicht mehr so gut zu Fuß sind. Unter dem Motto „Nicht zu alt für den Berg“ können sie auf bequemen Wegen gehen, ohne auf das Wesentliche zu verzichten.

Ausschließlich nach Anmeldung werden laut Prospekt 2013 nachfolgende Führungen angeboten:

Abenteuer Mittelalter: Der Rathstiefste Stollen (Dauer 4 Stunden)

Licht und Dunkelheit: Eine Führung mit (deftigem) Tscherpermahl (Dauer 2 Stunden + 30 Minuten)

Bergbau und Literatur: Auf Goethes Spuren unter Tage (1 Stunde + 45 Minuten)

Hinzu kommt eine Wanderung „Auf den Spuren des alten Bergbaus“. Gemeinsam mit einem Landschaftsführer können Besucher wichtige Stationen des Bergbaus in der Stadt Goslar und in der Umgebung des Erzbergwerks erwandern. Leider hatten wir dazu keine Zeit mehr.

Hier noch ein paar nützliche Infos:

Temperatur unter tage: 12 Grad (festes Schuhwerk empfohlen)

Gruppenanmeldungen unter der Rufnummer 05321-750-122

Museumsrestaurant im Ambiente der Übertageanlagen geöffnet von 10-18 Uhr

Parken am Museum kostenlos

Der Museumsshop bietet ein großes Bücherangebot sowie Mineralien und Souvenirs

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Bahnhof Goslar über Kaiserpfalz mit Buslinie 803.

Der Bericht entstand nach einem Besuch am 18. Januar 2013.

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