Vom Marktplatz zum Obertor
Vom Philipps-Denkmal auf dem Marktplatz setzen wir unseren Stadtrundgang plangemäß nach dem kostenlos erhältlichen Stadtplan fort und erreichen zunächst das Mohrhaus (Marktpltz 11). Hier wurde Ludwig Mohr geboren, ein Lehrer, der im 19. Jahrhundert durch seinen Roman „Rot-Weiß“ überregional bekannt wurde. Der Roman hat den 1809 von Homberg ausgehenden „Dörnbergschen Aufstand“ gegen Napoleon und das „Königreich Westphalen“ zum Inhalt.
Das Gasthaus „Zur Krone“, erbaut 1480, ist die zehnte Station in unserem Stadtplan. Das Patrizierhaus, erbaut von der Stadtadelsfamilie Rückersfeld, überstand den 30-jährigen Krieg unbeschadet. Es zeigt den prachtvollen Fachwerkstil, den vermutlich die meisten Häueser am Marktplatz vor dem Zerstörungsjahr 1636 aufwiesen. 1582 gehörte es dem Homberger Amtmann Heinrich Hesperg und 1650 dem Apotheker Johannes Stirn. Dessen Enkel Valentin Stirn begründete 1721 die Gaststätte „Zur Reichscrone“ (Quelle: Tafel 10 des Homberger Stadtrundgangs). Station Nummer 121 ist dann die Löwenapotheke, die man eingangs der Rathausgasse rechter Hand erblickt. Es ist eines der typischen „Fünffensterhäuser“, wie sie von den unter Landgraf Karl zahlreich aufgenommenen Hugenotten gebaut wurden. Der Stadtführer erläutert, dass einst eine „Fenstersteuer“ pro Stockwerk maximal fünf Fenster erlaubte.
Nur einen Steinwurf weiter befindet sich die Engelapotheke. Das größte Fachwerkhaus am Marktplatz wurde 1668 aus den Trümmern eines Vorgängerbaus errichtet und war stets Sitz einer Apotheke.
Das Rathaus ist Station Nr. 13 bei unserem Stadtrundgang. Es war einst ein prächtiger fünftürmiger Bau aus dem 15. Jahrhundert, der 1636 mit allem Archivmaterial nieder brannte. 1704 wurde auf dem steinernen Unterbau ein eher schlichter Neubau errichtet. Wie der Stadtplan wissen lässt, war der jetzige Haupteingang eine offene Einfahrt zur Wollwaage. Man findet seitlich des einstigen Haupteingangs die 57,4 cm lange „Homberger Elle“ und in der Giebelfront das Homberger Wappen von 1500.
Der Stadtführer leitet uns nach links und eingangs der Hochzeitsgasse finden wir das Hochzeitshaus, das heute das Homberger Heimatmuseum beherbergt. Es gehört zu den wenigen Häusern, die den 30-jährigen Krieg überstanden und diente Mitte des 16. Jahrhunderts als städtisches Festhaus. Später nutzte man es als Rathaus-Ersatz, als Pfarr- und Schulhaus und als Wohnhaus. Wir gehen in der Hochzeitsgasse weiter und gelangen an der Kreuzung der Bergstraße an das Kyffhäuser-Museum. Es ist ein Museum für regionale Militärgeschichte.
Ein paar Schritte weiter erreichen wir das Obertor. Hier erinnert die Tafel Nr. 17 daran, dass das massive, mit Rundturm versehene Obertor im Jahre 1783 entfernt wurde. Das benachbarte ehemalige landgräfliche Hofhaus wich einem Fachwerkbau, der 1952 durch das vorhandene Steingebäude ersetzt wurde. In diesem war bis 2005 das Amtsgericht untergebracht.
Endstation des zweiten Teils unseres Stadtrundgangs ist das so genannte Hochzeitspförtchen. Dabei haben wir gerade einmal knapp die Hälfte der im Stadtplan angezeigten Sehenswürdigkeiten kennen gelernt. Das Hochzeitspförtchen gilt als beliebter Foto-Hintergrund für die im nahe gelegenen Standesamt getauten Paare. Unser Team nutzte es in seiner ursprünglichen Bestimmung als Fußgängerdurchgang zur Burg. Das Torhäuschen und die angrenzenden Stadtmauerteile mit Wehrgang wurde in freiwilliger Arbeit mit Unterstützung der Burgberggemeinde restauriert.
INFORMATION:
Touristikinformation Homberg / Efze
Marktplatz 19, 34576 Homberg/Efze
Tel. 05681-939161
e-Mail: touristinfo.homberg-efze@t-online.de
Knüll-Touristik e. V. Remsfeld
Hauptstraße 34, 34593 Knüllwald
Tel. 05681-930808