Übergang in das Lausitzer Gebirge
Nach der erholsamen Tour durch den Paulinengrund und einer Stärkung in der Penzion Kamzik steht nun wieder eine Etappe mit vielen Höhenmetern an. Von der Pension gehen wir in südöstlicher Richtung weiter und verlassen schnell das Dorf Studeny (Kaltenbach). Schon nach wenigen Hundert Metern wechselt der E 3 auf einen nach rechts abzweigenden Waldpfad. Wir marschieren durch einen Nadelwald und erblicken nach 700 Metern Wegstrecke einen alten Bunker aus dem 2. Weltkrieg. Durch das dünne Moos hat sich der Bunker farblich der Natur angepasst.
Es wird zunehmend steiler und das Basaltgestein unter dem Laub macht das Wandern etwas unangenehm. Dies wird auf den nächsten Kilometern auch so bleiben – die Sandsteinregion der Böhmischen Schweiz haben wir bereits verlassen. Auf 500 Höhenmetern kreuzt ein Waldweg unseren Pfad. Wir gehen gerade aus weiter und folgen dann einem Hohlweg. Auf 600 Höhenmetern sind einige sumpfige Passagen zu überwinden. Die Kilometerangabe des Wegweisers, den wir bald darauf vorfinden, weicht deutlich von unserem GPS-Gerät ab. Von Studeny bis zu jenem Punkt sollen es 4,5 km sein, das GPS zeigt 3,32 km an.
Auf 650 Höhenmetern erblicken wir links auf dem Berggipfel Geröllhalden, die wie eine Festungsmauer aussehen. Der E 3 führt an einem umzäunten Waldstück vorbei und verliert dann wieder an Höhe. Rund 400 Meter weiter hat der Wanderer die Wahl: Aufstieg zum Gipfel des Studenec (Kaltenberg) – oder nicht. Wie auch in der Böhmischen Schweiz sind die Gipfeltouren mit einem roten Dreieck gekennzeichnet.
Wir empfehlen den Aufstieg unbedingt. Es geht sehr steil auf Basaltgeröll hinauf, aber es lohnt sich (nicht nur deshalb, weil wir etwas unterhalb des Gipfels tatsächlich frei lebende Gemsen sehen konnten). Am Nordhang finden wir eine Schautafel vor, die uns über „Gerölle und ihre Gesellschafter“ aufklärt (Extra-Bericht folgt).
Am anderen Ende des Gipfelplateaus steht ein stählerner Turm vor uns. An jeder Stufe der Stahltreppe haben sich die dazugehörigen Sponsoren verewigt.
Der Aufstieg ist nur schwindelfreien Personen vorbehalten. Der Ausblick aus über 770 Metern Höhe (inklusive Turmhöhe) ist natürlich alle Strapazen wert.