Teil 4: Abschluss im historischen Gerberviertel
In einer Straße, die nicht mit Weihnachtsmotiven, sondern mit Weinfässern illuminiert ist, finden wir schließlich eine einladende Kneipe, die nicht hoffnungslos überfüllt ist.
Wir wollen gleich an der Theke Platz nehmen, werden aber vom Personal aufgefordert, ins obere Stockwerk aufzusteigen. Dort sind wir zunächst die einzigen Gäste.
Den Namen dieser Gaststätte haben wir bis heute nicht herausgefunden. „Timber and Wood“ – Holz und Lehm – wäre passend, denn so präsentieren sich die Wände in allen Räumen. Dazu schweres Massivholz-Mobiliar mit Hockern und Bänken, die auch für Kinder geeignet wären.
Erst auf den zweiten Blick findet man die lustigen Figuren, die ein genialer Zeichner an den Wänden angebracht hat. Wir haben den richtigen Moment abgepasst. Nur zehn Minuten nach unserer Ankunft war auch das obere Stockwerk bis auf den letzten Hocker besetzt. Nicht ganz billig, diese Kultkneipe. Für ein 0,25-l-Bier 4,80 Euro ist wohl ein stolzer Preis. Via QR-Code bestellten sich einige einen Imbiss und staunten dann nicht schlecht über den winzigen Happen für 3,80 Euro.
Als wir die Kneipe verließen, war es richtig dunkel draußen und dann kam die prachtvolle Beleuchtung der Stadt richtig zur Geltung.
Auf der Homepage www.visitstrasbourg.fr wird Besuchern der „Weihnachtshauptstadt Straßburg“ als Erstes einen Besuch im historischen Gerberviertel „Petite France“ empfohlen.
„Die subtil geschmückten Fachwerkhäuser spiegeln sich im silbrigen Wasser der Kanäle und schaffen mit bezaubernd-märchenhafter Atmosphäre die perfekte Kulisse für das Adventsdorf auf den Square Louise Weiss und Suzanne Lacore.
In diesem stimmungsvollen Dorf können Sie ganz in die weihnachtlichen Traditionen des Elsass eintauchen, sich vielleicht auch an einer der vielen Darbietungen erfreuen oder die Produkte der Irréductibles petits producteurs d’Alsace probieren“, ist zu lesen.
Wir sind von der Farbenpracht total fasziniert. Allein diese Anblicke waren die Reise schon wert.
Ein besonderes Schmuckstück in der Altstadt ist das „Le Gruber“. Auf einer alten Tafel finden wir folgende Erläuterungen in deutscher Sprache: „Dieses Haus heißt seit alters her ZUM KÜHLEN BRUNNEN und wurde 1651 erbaut.
Es beherbergte über 200 Jahre das Domkapitel des Straßburger Münsters. Seit über 150 Jahren ist in diesem Haus ein Restaurant mit dem Namen BURESCHENK eingerichtet.
Viele bekannten Persönlichkeiten waren in dem seit Jahrhunderten bestehenden Gasthaus schon zu Gast.“ (O-Text Ende). Nicht minder imposant ist die daneben stehende Winstub „La Tire Bouchon“.
Dann wird es schon Zeit, die Straßenbahnstation zum Parkplatz Elsau. Gerne hätte ich mir noch an einem Stand eine Portion Kartoffelpuffer geholt. Leider aber war der Besucherandrang an den Marktständen mittlerweile so stark, dass der Zeitrahmen dafür nicht mehr ausreichte. Da hätten wir uns am frühen Nachmittag versorgen sollen. Schon etwas Kurioses, wenn man einen Markt mit einer solch riesigen Auswahl an Elsäßer Spezialitäten mit knurrendem Magen verlässt.
Unter Britt´s Führung und mit GPS-Unterstützung fanden wir unsere Straßenbahnstation und kamen mit 3 Minuten Verspätung am Doppeldecker auf dem Parkplatz Elsau an.
Wir waren aber nicht die letzten und konnten mit gutem Gewissen die 4-stündige Heimreise antreten. Immerhin sind wir 7,5 Kilometer durch Straßburg gebummelt und haben sicherlich nur einen Bruchteil der Sehenswürdigkeiten der Stadt gesehen. ENDE