Tourenbericht: Großer Drachenstein und Landgrafenschlucht
Samstag, 10. August 2024. Nach einer fröhlichen Nacht auf dem Campingpark Eisenach wacht unser Quartett gut gelaunt auf und lässt sich von Küchenchef Heiko erst einmal einen tollen Frühstücktisch kreieren. Purer Genuss nur einen Steinwurf vom Ufer des Altenberger Sees entfernt. Bis Heiko die Dose mit dem Bärlauch-Pesto öffnete war auch ich begeistert von seinem „Breakfast in Thuringia“. Bei mir löste der Geruch von jenem grünen Zeug alles andere als Appetit aus, und ähnlich erging es uns, als wir uns das Ufer des Altenberger Sees genauer betrachteten. Nein, in dieser Brühe kann man nicht baden, waren wir uns einig. Aber wir hatten ja noch ganz andere Dinge auf dem Plan.
Mit Janniks Auto ging es nach dem Frühstück zur „Hohen Sonne“, ein Wanderknotenpunkt, den ich selbst schon fünf Mal angesteuert hatte. Von hier wurden auf meiner Homepage www.pedestrial.de schon alle Wandertouren in allen Richtungen beschrieben. Die Hohe Sonne befindet sich etwa auf halber Strecke der ersten Rennsteig-Etappe vom Startort Hörschel bis Ascherbrück. In südlicher Richtung gelangt man auf dem Lutherweg 1521 direkt zum Altenberger See. Die beliebtesten Wanderstrecken aber verlaufen in Richtung Eisenach. Aufgrund der sommerlichen Temperaturen wollten wir uns keine heftigen Aufstiege antun. Der Plan: Zunächst zum Großen Drachenstein hinauf, dann die Landgrafenschlucht hinab bis zur Bushaltestelle am Endpunkt. Von dort mit dem Bus wieder hinauf und dann die steile Drachenschlucht hinab mit anschließendem Stadtbummel durch Eisenach.
Mit diesem Plan waren alle sehr einverstanden. Schön, dass man hier an der Hohen Sonne keine Parkgebühren bezahlen muss. Für das WC braucht man 50-Cent-Münzen. Nach dem üppigen Frühstück brauchten wir keine Stärkung und konnten sofort losmarschieren. Weniger als 50 Höhenmeter musste unsere Truppe nur überwinden, um das erste Highlight, den Großen Drachenstein auf 470,5 Metern Seehöhe, zu erklimmen. Unterwegs gab es einen kleinen Zwischenstopp am „Marienblick“, von dem man auf die Wartburg schauen konnte.
Heiko und ich waren nicht zum ersten Mal auf dem Großen Drachenstein. Allerdings hatten wir zu jener Zeit noch kein „Tourenheft“ und konnten uns so den Stempel Nr. 132 nachträglich eintragen.
Der Ausblick vom Großen Drachenstein begeisterte auch Jenny und Jannik. Nach angemessener Pause ging es weiter in die Landgrafenschlucht.
Durch die Landgrafenschlucht ins Mariental
Schnell war sich unsere kleine Wandergruppe einig darüber, dass es eine gute Idee war, die Landgrafenschlucht von oben nach unten anzusteuern. Ich selbst bin diese 5,8 Kilometer beim letzten Mal bergauf gewandert und kam dabei ganz schön ins Schnaufen.
Es gab zwar wenige steile Passage, aber der Anstieg wollte scheinbar kein Ende nehmen. So war es ganz locker, vom Großen Drachenstein über die so genannte Weinstraße zum 1,9 Kilometer entfernten Einstieg in die Landgrafenschlucht zu gelangen.
+
Wir konnten uns dabei an der Markierung AE 1 orientieren. Diese umfasst Landgrafen- und Drachenschlucht zu einem sehr attraktiven, aber durchaus anspruchsvollen Rundwanderweg über 10,8 km.
Bald war der Einstieg zur Landgrafenschlucht erreicht. Auf einer grünen Infotafel ist zu lesen: „Im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen wurde von 1992 bis 1997 mit Mitteln der Bundesanstalt für Arbeit durch Mitarbeiter der Gesellschaft für Arbeitsförderung, Beschäftigung und Strukturentwicklung mbH Eisenach die Schlucht neu erschlossen und wieder begehbar gemacht. Dadurch ist ein attraktiver Wanderweg vom Mariental zur Weinstraße entstanden.“
Bald ist unser Weg von Felsen gesäumt, wir laufen auf Holzplanken und Treppen weiter abwärts. Auch finden wir schnell den Stempelkasten Nr. 7, der in unseren „Tourenheften“ (soweit vorhanden) noch fehlte. Naturgenuss pur war angesagt. Mal links, mal rechts von einem plätschernden Quellbach erreichten wir den Endpunkt der Schlucht an der B 19.
Unser Plan war, an der Bushaltestelle Mariental mit dem nächsten Bus wieder hinauf zur Hohen Sonne zu fahren, um von dort auch die Drachenschlucht von oben nach unten zu genießen. Man hatte uns im Vorfeld erzählt, dass die Busse auf dieser Strecke im 30-Minuten-Takt verkehren. Nicht aber an einem Samstag. Mehr als anderthalb Stunden hätten wir auf den nächsten Bus bei hochsommerlicher Hitze warten müssen. Als ein Shuttle-Taxi zur Wartburg die Bushaltestelle anfuhr, erkundeten wir uns über die Möglichkeit, mit einem Großraumtaxi zur Hohen Sonne zu gelangen. Der Fahrer gab uns eine Telefonnummer und schon war das Problem gelöst. Zwei wartende Personen an der Bushaltestelle beteiligten sich sofort und so konnten die Kosten auf 6 Personen plus Hund aufgeteilt werden. 22 Euro wurden für die rund 4 Kilometer lange Strecke berechnet. Nicht billig, aber uns war es das wert.
Ende des Beitrags. Geschrieben am 23.8.2024