D-85049 Kurzbesuch in Ingolstadt (Teil 1)

Vom Theater in die Theresienstraße

Ingolstadt – letzte Station einer dreitägigen Busreise durch das vorweihnachtliche Altmühltal. Bei dichtem Nebel, leichtem Nieselregen und Temperaturen um 1-2 Grad sicherlich nicht vom Wetter begünstigt bleiben unserer Gruppe zwei Stunden Zeit, die Altstadt vom großen Busparkplatz am Theater zu erkunden.

Manche steuern ohne große Umwege das nächste Café an, weil es um 10 Uhr einfach ungemütlich ist und die Weihnachtsmärkte noch nicht eröffnet sind. Ich habe mich dick eingepackt und will soviel wie möglich von der Stadt sehen.

Hilfreich war für mich das Prospekt „Ingolstadt live – Rundgang Altstadt“. Hier sind 25 Stationen aufgeführt. Hier gibt es auch eine Einleitung zur Geschichte der Stadt, die über viele Jahrhunderte hinweg als Festungs- und Wissenschaftsstadt eine wichtige Rolle in der bayerischen Landesgeschichte spielte.

In der Reichsteilungsurkunde Kaiser Karls des Großen wird die Siedlung an der Donau als INGOLDESSTAT, die Stätte des Ingold, im Jahr 806 erwähnt. „Um 1250 werden die Stadtrechte verliehen, der Herzogskasten, Palast der mittelalterlichen Burganlagen, wird Residenz. Von 1392 bis 1447 ist Ingolstadt Hauptstadt des Herzogtums Bayern-Ingolstadt.“

Herzog Ludwig der Gebartete wird erwähnt. Er legte in jener Zeit den den Grundstein für imposante gotische Bauwerke, zu denen das Neue Schloss, das Pfründnerhaus und auch das Münster gehören.

Es wird weiter erläutert, dass die Hohe Schule von 1472 bis 1800 zum Sitz der ersten Bayerischen Landesuniversität wird und dass Ingolstadt im 19. Jahrhundert zur Bayerischen Landesfestung ausgebaut wird. So entstand die „Schanz“ – und Fußballfans wissen somit, warum die derzeitigen Drittligisten auch die „Schanzer“ genannt werden.

Theresienstraße und Schliffelmarkt

Das Ingolstädter Stadtbild wird von liebevoll restaurierten Giebelhäusern, stattlichen Toren, stolzen Türmen und imposanten Festungsanlagen geprägt. So steht es im Prospekt und so kann man es auch selbst schnell wahrnehmen.

Der Empfehlung, auch den preisgekrönten Klenzepark auf der anderen Uferseite der Donau und bewundern, konnten wir aus Zeitmangel nicht nachkommen. Die Zeit reichte kaum aus, die Highlights der Altstadt kennenzulernen.

Infos bekomme ich nicht nur aus dem Prospekt, sondern auch an manchen kleinen Tafeln. Eine von diesen finde ich am „Schliffelmarkt“. Hier liest man: „Schliffel oder Schlöffel war in früherer Zeit die Bezeichnung für einen zwar schlauen und aufgeweckten, aber auch in den Tag hinein lebenden jungen Menschen, dem das heute noch gebräuchliche Wort Schlingel ungefähr nahekommt.

Auf diesem Platz am geographischen Mittelpunkt der Stadt strichen die Schliffel umher, damit sie einerseits Neuigkeiten erfuhren, aber auch bei Bedarf von des Weges kommenden Handwerkern und Kaufleuten für zeitlich eng befristete Aufgaben herangezogen werden konnten“. (O-Text Ende).

Vom Weinmarkt zum Liebfrauenmünster

Wir sind weiter auf der Theresienstraße unterwegs. Auf dem alten Weinmarkt erfahren wir, nach wem diese benannt ist: Im Jahr 1810 vermählte sich der bayerische Kronprinz Ludwig mit Therese von Sachsen-Hildburghausen.

Wie man auf einem kleinen Straßenschild weiter erfahren kann, wurde hier früher mit Wein gehandelt, dem nach dem Salz zweitwichtigsten Handelszweig der mittelalterlichen Stadt.

Wir gehen an prachtvollen Giebelhäusern vorbei und kommen an das Münster „Zur Schönen Unserer Lieben Frauen“, kurz Liebfrauenmünster. Es beeindruckt mit seinen zwei übereck gestellten Türmen und dem gewaltigen Dachgestühl.

Im Reiseführer „Rundgang Altstadt“ liest man: „Es ist eine der größten spätgotischen Hallenkirchen Bayerns.

Der prächtige Hochaltar, außergewöhnliche Seitenaltäre, Reliefs, Bildnisse und Schnitzwerke lohnen einer näheren Betrachtung“. (O-Text Ende).

Wir gehen weiter in der Theresienstraße und kommen an das Ingolstädter Kreuztor, das wir Euch in einem folgenden Beitrag vorstellen.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert