
Von der Entstehung des Kuchlbauer-Turms
Zum Abschluss der Besichtigungsrunde dürfen die Teilnehmer/innen ein finales Puppentheater wie aus der Augsburger Puppenkiste erleben.

Sieben Figuren verkörpern die Grundelemente und Prinzipien des erfolgreichen Bierbrauens. Im Übergangsbereich von den Brauereiräumen zum Turm findet man in einer Vitrine eine Büste von Hundertwasser und eine Infotafel, die den Künstler als Verfechter eines menschengerechten Bauens hervorhebt.

Auch findet man Bilder von der Bauphase des kunterbunten Turms. Friedensreich Hundertwasser starb während der Bauphase des 34 Meter hohen Kuchlbauer-Turms im Jahr 2000.

Der Architekt Peter Pelikan übernahm die Bauleitung und veranlasste erhebliche Änderungen gegenüber dem ursprünglichen Entwurf. So sollte der Turm 70 Meter hoch werden. Doch dagegen erhoben sich Kirche und Denkmalschutz, der Turm durfte nicht höher werden als Kirchturm werden.

Da wurden einige gerichtliche Auseinandersetzungen ausgetragen. Wie bei wikipedia zu erfahren ist, gehörte neben dem Bürgermeister von Abensberg auch Egon Johannes Greipl, Generalkonservator des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege.

Wörtlich erfährt man weiter: „Am 23. April 2007 wurde der Grundstein gelegt. Am 8. August 2008 wurde die vergoldete Dachkugel auf den Turm gesetzt. Sie hat einen Durchmesser von zehn Metern und ist zwölf Tonnen schwer.

Der Bau sollte 2009 fertiggestellt werden, doch verzögerten sich die Arbeiten. Im Januar 2010 wurde der Turm erstmals für Besucher geöffnet. Eine 25 Meter hoch liegende Aussichtsterrasse kann über Treppen oder einen Fahrstuhl erreicht werden.(O-Text Ende)

Der Symbolgehalt des Kuchlbauer-Turms
Nach dem Verlassen des Brauerei-Trakts bildeten sich kleine Warteschlangen. Einmal vor den Toiletten und einmal vor dem Lift des Kuchlbauer-Turms. Da wollte ich mich nicht anstellen und lieber den Turm über die Treppe erklimmen.

Im Turmkeller, dem Startpunkt der Besichtigungsspirale, gibt es Infos zu den Themen Sinngebung des Turmes, Erdschichten und Heimatboden und die Kuchlbauer-Haus-Tradition.

Ein Gang führt durch die riesige Sammlung an Weissbiergläsern. „Knospe“ heißt die zweite Aufstiegsstation im Turm. Hier werden Gambrinus, der Erfinder des Bieres, und Aventinus, der größte Sohn Abensberges, vorgestellt.

Historische Darstellungen von Abensberg (Stich von 1684), dem Gillamoos seit 1313 und dem Kuchlbauer seit 1300 sind zu bestaunen. Auf der „Knospe“ lernt man dann Baummieter kennen und in der nächsten Station „In den Häuschen“ stehen die Bier-Grundzutaten, das Heimatland Bayern und das „Häuschen vom weißen Zwerg“ im Vordergrund.

Um vier blaue Turmwunder, vier rote Turmgeheimnisse und acht Bleiglasfenster geht es in der 5. Etage und dann erreicht man schon die „Laterne“ mit den sieben Spezialisten-Zwergen der Braukunst.

Ganz nach oben, wo in der „Bierparadies-Kugel“ der „Baum der Erkenntnis“ wartete, kam ich dann doch nicht. Verstopfte Zugänge und ein eiskalter Wind waren Gründe für die Umkehr und der Abstieg war ebenso interessant wie der Aufstieg.

Auch hier wurden alle Themen rund um das Brauen beleuchtet. Station 9 -“Die Mauer“ unterstrich mit einer Pflanzenkläranlage und einem „Winzlings-Nützlings-Hotel“ den angestrebten Einklang mit der Natur und für die Kids waren die Zwergenwohnungen, die Schatzkammer und das Kinderkunsthaus die nächsten Attraktionen.

Endstation ist das Erdhügelhaus. Von hier konnten wir auf den Weihnachtsmarkt im Biergarten oder in den großen, festlich beleuchteten Shop gehen.

Vom Erdhügelhaus in den Genuss-Bereich
Vor dem Verlassen des Erdhügelhauses nehme ich noch einige Informationen aus dem Kuchlbauer-Turm mit. In der Schatzkammer hängt eine kleine Tafel mit dem Spruch „Farbe ist Reichtum – Friedensreich Hundertwassers Geschenk an die Menschen“.

In der Knospe wird nochmals an den Gillamoos, den ältesten Jahrmarkt Bayerns (seit 1313) erinnert und dann gibt es auch noch eine alte Lagebeschreibung: „Der Kuchlbauer ist der Bräu, zwischen Kirchturm und Rathaus gelegen, zu erkennen an der aufsteigenden Dampfwolke aus dem Brauhaus. So wird die Lage der Braustätte vom Bräu Mathus in unserer ältesten Urkunde von 1499 beschrieben“. (O-Text Ende)

Fünf Euro kostete der halbe Liter des edlen Gebräus in allen hauseigenen Varianten im urgemütlichen, typisch bayerischen Wirtshaus. Auch für ein großes Glas Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt wurde ein Fünfer fällig. Und ebenso mit fünf Euro wurde der Pfand berechnet.

So mancher wird sich wohl überlegt haben, die edlen Gläser mitzunehmen und auf den Pfand zu verzichten. Ein Bier gab es bei Vorlage der Eintrittskarte (15,50 Euro Gruppenpreis Erwachsene) gratis. Zudem bekam man 1,50 Euro Rabatt beim Einkauf im Shop.

Ganz hervorragend schmeckte im Wirtshaus die Kartoffelsuppe (ohne Wurst 6 Euro) und das Lachsbrötchen (4 Euro) für die Rückfahrt im Bus. Alles in allem ein gutes Preis-Leistungsverhältnis für „Bier und Kunst beim Kuchlbauer“.

Gewaltiger Publikumsandrang zum Abend
Es wurde dunkler. Schade, dass wir schon um 17 Uhr wieder am Bus auf dem Gillamoos-Platz sein mussten, denn mit zunehmender Dunkelheit entwickelte der Kuchlbauer-Weihnachtsmarkt erst seine wahre Lichterpracht.

Andererseits wurde es auch immer enger auf dem gesamten Areal. Vom Kuchlbauer-Gelände bummelten wir auf den Weihnachtsmarkt vor dem traumhaft beleuchteten Kunsthaus. Leider blieb keine Zeit mehr, um auch dieses noch einmal von innen zu bestaunen.

Am Ufer der Abens und über die Münchner Straße ging es zurück zum Bus. Unglaubliche Menschenmassen strömten uns entgegen. Auf dem Busparkplatz standen nunmehr nicht mehr drei Busse wie bei unserer Ankunft, sondern deren 50 (geschätzt). Mehrere Dutzend Ordnungskräfte waren im Einsatz, um den Verkehr zu regeln. Man kann sich nur wundern, wie die kleine Stadt Abensberg mit diesem Massenandrang zurechtkommt.

Wie unser Busfahrer mitteilte, sind es nur 7 Kilometer von Abensberg nach Bad Gögging zu unserem Hotel. Für diese brauchten wir jedoch fast eine Dreiviertelstunde. Alleine das Verlassen des Parkgeländes nahm schon die Hälfte dieser Zeit in Anspruch.
Zu unserer Überraschung wurde durch das Hotelmanagement verkündet, dass unsere Reisegruppe für das Abendessen eingeplant war, obwohl dies nicht so in der Leistungsliste zu lesen war. Am Ende musste unser Busfahrer diese Falschmeldung aus eigener Tasche vorfinanzieren. Bei 39,90 Euro pro Person und 33 Teilnehmern kam da natürlich ein vierstelliger Betrag zustande. Für mich eindeutig die Schuld des Hotelmanagements – und von der Qualität des so genannten Abendmenüs war ich wenig begeistert.