Rund um das römische Forum
Wer sich mit der Geschichte der Stadt Zadar befassen will, sollte mit den Volksstämmen der Antike vertraut sein. Über die „Obala kralja Petra Kresimira IV.“ direkt am Ufer schlendern wir etwa 400 Meter in südöstlicher Richtung und wollen dann über die „Ulica Zadarskog Mira 1358“ in die Altstadt gehen.
Dort erblicken wir das Römerforum (rimsky forum) auf einem großen Freigelände vor der Kirche St. Donatus aus dem 9. Jahrhundert.
Vergeblich halte ich beim Anblick der ausgegrabenen Flächen, Quader und Säulen nach Infotafeln an diesem historischen Ort. Fehlanzeige. Ich muss nachträglich googeln und komme dabei zur eingangs erwähnten Erkenntnis.
Wer waren zum Beispiel die Illyrer oder Liburner? Weiter zurück-gegoogelt erfährt man, dass es sich um ein Volk von Seefahrern und Piraten handelt, das ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. unter römischen Einfluss geriet und unter Cäsar die Autonomie verlor.
Sie besiedelten Zadar bis die Römer sozusagen das Kommando übernahmen und der Stadt bzw. dem Municipium den Namen „Ladera“ gaben. Neben Befestigungsanlagen bauten die Römer 48 v. Chr. Thermen, ein Aquädukt und ein „Kapitol“ zu Ehren von Jupiter, Juno und Minerva.
Die römisch-katholische Kirche Sv. Donat wurde Anfang des 9. Jahrhunderts als Hauskapelle des Bischofs Donatus auf den Fundamenten des römischen Forums errichtet. Die vorromanische Kirche wurde erstmals 950 in der Schrift „De Administrando Imperio“ des byzantinischen Kaisers Konstantin VII. Porphyrogennetos erwähnt. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Donatuskirche vom Balkanfeldzug in Mitleidenschaft gezogen. Nur die Grundmauern vom zerstörten Baptisterium wurden rekonstruiert. Im Sommer finden in dieser Kirche wegen der guten Akustik fast täglich klassische Konzerte statt.
Nur wenige Schritte weiter finden wir die Kathedrale St. Anastasia (Katedrala sv. Stosije). Als größte Kirche in ganz Dalmatien trägt sie den Titel „Basilica minor“. Sie ist Sitz des Erzbistums Zadar. Gewidmet hat man sie der frühchristlichen Märtyrerin Anastasia von Sirmium. Wie bei wikipedia zu erfahren ist, gehen die Ursprünge auf eine christliche Basilika aus dem 4. und 5. Jahrhundert zurück, während ein Großteil des zurzeit stehenden dreischiffigen Gebäudes im 12. und 13. Jahrhundert im romanischen Stil erbaut wurde.
Auf eine Besichtigung der Innenräume beider Kirche haben wir verzichtet. Wir waren zu neugierig auf die Altstadt.