D-88142 Erste Erkundungstouren in Wasserburg

Vom Ortsteil Hege nach Nonnenhorn

Ankunft bei meiner Schwester Petra am Freitag, 4. Juli 2025. Nach dem Stau-Chaos auf den Autobahnen A 5 und A 67 am Vortag war der Weg von Sindelfingen nach Wasserburg am Bodensee über die A 81 relativ stressfrei. Einen kleinen Stau gab es nur kurz vor dem Ziel auf der B 31 bei Hagnau nach einem Unfall.

In Wasserburg befindet man sich nicht mehr in Baden-Württemberg, sondern in Bayern. Aus Richtung Friedrichshafen kommend hat man die Ländergrenze unmittelbar nach Kressbronn überschritten. Bis zum 23. März 1926 hieß der Ort Mitten.

Wasserburg bestand bis dahin nur aus der gleichnamigen Halbinsel. Meine Schwester wohnt im Ortsteil Hege, der bis zum 1. Januar 1972 noch selbständige Gemeinde war. Wasserburg liegt auf einer durchschnittlichen Seehöhe von 399 Metern.

Als Rollstuhlfahrerin hat meine Schwester keine Mühe, an das Ufer des Bodensees zu gelangen. Für den Rückweg allerdings ist sie aufgrund einiger kräftiger Anstiege auf fremde Hilfe angewiesen. So konnte auch ich einmal feststellen, welche Einschränkungen Rollstuhlfahrer/innen in ihrem Alltag hinnehmen müssen und inwieweit der Begriff „barrierefrei“ auch zutreffend ist.

Meine erste Erkundungstour unternahm ich jedoch alleine mit dem E-Bike. Ich konnte es gar nicht erwarten, die ersten Kilometer auf dem europaweit gelobten Bodensee-Radweg zurückzulegen.

Der kürzeste Weg nach Wasserburg führt von Hege aus über die Nonnenhorner Straße. Am Abzweig der Langgasse entschied ich mich zunächst, scharf rechts in Richtung Nonnenhorn abzubiegen. Über die Sonnenbichlstraße komme ich an das Gästehaus Höpfl in der Straße „Am Lerchentorkel“.

Dann finde ich den ersten Wegweiser des Bodensee-Radweges, der in diesem Bereich Teil der Deutschland-Route D 8, der Bodensee-Tour Nr. 1, des Bayernnetzes für Radler und des Jakobus-Radpilgerweges ist. Hier beschließe ich, in der Richtung Lindau (6,1 km) weiter zu Radeln.

Am Ufer des Bodensees kann ich gleich mehrfach Ausblicke auf die Halbinsel Wasserburg genießen. An den Badestränden herrscht aufgrund des kühlen Windes nicht viel Betrieb.

Umso mehr aber in den Gasthäusern und den Kunststätten auf dem Uferweg. Es ist Freitag und es geht auf einen lebhaften Abend zu. Gleich an mehreren Stellen werden Feste und Kunst-Events vorbereitet. Hier ist richtig was los.

Über Wasserburg nach Lindau

Bei der Weiterfahrt auf dem Bodensee-Radweg lasse ich Wasserburg zunächst außen vor, weil ich die 3.800-Eiwohner-Stadt im schwäbischen Landkreis Lindau später mit meiner Schwester gemeinsam erkunden möchte. Ich genieße den Luxus einer echten „Radfahrer-Autobahn“.

Trotz der großen gelben Wegweiser muss man stets darauf achten, nicht von der Route abzukommen. Immer wieder wechselt man – ohne es zu merken – auf den Uferweg.

Viel Geduld muss haben, wenn man vor einer geschlossenen Bahnschranke steht. Wie auf einem Schild zu lesen ist, sind 15 Minuten Wartezeit nichts Ungewöhnliches. Hier sammeln sich dann gleich Dutzende von Radfahrer/innen an, die ihre Zwangspausen zu einem netten Plausch mit Gleichgesinnten nutzen.

An vielen interessanten Punkten auf der rund 6 Kilometer langen Radstrecke zwischen Wasserburg und Lindau fahre ich auf dieser ersten Tour zunächst einmal einfach vorbei. Diese werde ich mir bei einer Wanderung per pedes näher anschauen.

Einen ersten Stopp lege ich Aeschacher Bad, einem 1911 errichteten Pfahlbau ein. Kurz darauf erreiche ich den Bahndamm zur Insel Lindau.

Am Bahnhof Lindau-Insel stelle ich mein Fahrrad ab, um mir die das Touristenzentrum an der berühmten Hafeneinfahrt zu Fuß anzuschauen.

Dazu mehr im nächsten Kapitel.

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