Durch die Olivenhaine von Modrave
Hier beginnt die Beschreibung nach meine ersten Zwischenstopp auf dem Radrundweg um den Vraner See oberhalb des Dorfes Drage bei km 13,2. Bisher hatte ich gut befahrbare, feste Wege unter den Reifen meines gemieteten MTB. Das sollte jetzt anders werden, und zwar drastisch.
Es geht durch die „Modrave“. In meiner Rad- und Wanderkarte erfahre ich, dass Modrava einst der größte Olivenhain an der Adria war. „Lassen Sie sich (…) von den Ergebnissen traditioneller Baukunst in Form von Steinmauern, Felsbrocken und Feldhütten – bzw. dem Kraggewölbebau Bunje – begeistern“, heißt es.
Es gibt ein Freiwilligenprogramm (Suhozidar/ka), bei dem willige Touristen helfen können, die Trockenmauern wieder herzustellen und die Prinzipien der nachhaltigen Nutzung der Natur und der Erhaltung des kulturellen und historischen Erbes kennenzulernen.
In der Karte passt hierzu ein Beitrag mit der Headline „Der Mensch und der See – von den Liburnern bis heute“. Hier heißt es wörtlich: „Die ältesten Überreste menschlicher Aktivitäten sind etwa 3000 Jahre alt. Das milde Klima, der fruchtbare Boden und der Wasserreichtum haben schon immer Menschen angezogen, die in der Landwirtschaft, Viehzucht, Fischerei und Jagd tätig waren.
Entdecken Sie die reiche Geschichte über Orte, die die Bedeutung des mediterranen Sumpfes für den Menschen bezeugen“. (O-Text Ende).
Was ich auf dieser Route hingegen entdecke ist ein katastrophaler Zustand des Radweges. Aus dem zunächst einigermaßen befestigten Schotterweg wird ein abenteuerlicher Kurs mit größter Sturzgefahr.
Um aus dem Boden ragende Felsspitzen auszugleichen, hat man hier dicke Kiesschichten aufgetragen, in denen auch die recht dicken Reifen meines MTB total versinken. Dazu verläuft die Route teilweise recht steil auf und ab.
Hinzu kommt, dass der Radweg links und rechts von Fels und Stein begrenzt ist. Wer hier bei höherer Geschwindigkeit mit dem Kopf aufschlägt, kann nur noch auf einen Rettungshubschrauber hoffen.
Für mich ist es unverständlich, dass an den MTB-Verleihstationen keine Helme angeboten oder zumindest empfohlen werden.
Es dauert nicht lange und ich werde Zeuge eines Sturzes einer E-Bike-Fahrerin im tiefen Kies. Er ging glimpflich aus, das sich der Sturz beim bergauf fahren und somit bei geringer Geschwindigkeit ereignete.
Auf Kies und Geröll nach Prosika
Die Route B hat sich inzwischen von der Adria-Fernradroute getrennt und führt nun abwärts dicht an des Seeufer. Hier könnte man richtig Geschwindigkeit aufnehmen, wenn der Weg auch nur einigermaßen befestigt gewesen wäre. Stattdessen hat man es nicht mehr nur mit tiefen Kiesbetten, sondern mit losem Geröll zu tun. In steilen Auf- und Abwärtspassagen ziehe ich es vor, das Rad zu schieben.
Wie kann man einen solchen Weg als Radweg vermarkten, frage ich mich. Er wäre noch nicht einmal als Wanderweg zu empfehlen. Ich bin mir sicher, dass es hier im Verlaufe der erst beginnenden Saison 2025 noch zu Unfällen kommen wird und dann wird wohl die Frage nach den Verantwortlichen gestellt.
Trotz der beeindruckenden Landschaft und der zweifellos herrlichen Ausblicke war ich froh, als ich die Passage durch die Modrave endlich hinter mich gebracht hatte und die ersten Gemäuer am Info-Zentrum Prosika erreichte. Hierzu mehr im nächsten Beitrag.
Fortsetzung im nächsten Bericht.