HRO-23210 Radtour im Naturpark Vransko Jezero (1)

Vom Info-Zetrum Crkvine in die Area Drage

Am 24. Mai 2025 stand ein Abstecher zu Kroatiens größtem natürlichen See und zu einem der letzten erhaltenen Feuchtgebiete im Mittelmeerraum auf dem Plan: Dem Vrana-See (Vransko Jezero).

Meine Gastgeber Willi und Jadranka waren so freundlich und brachten mich mit dem Auto zum Info-Zentrum Crkvine, einem idealen Startpunkt, nur wenige Kilometer von Biograd na Moru entfernt.

Für 20,- Euro Tagesgebühr konnte ich mir hier ein Mountain-Bike ausleihen, dazu kamen 4,- Euro Eintrittsgeld für die Erhaltung des Naturparks.

Crkvine ist ein El Dorado für Vogelkundler. Am Ufer gelangt man auf einen 550 Meter langen Holzpfad, der durch ein einzigartiges ornithologisches Reservat führt. In der kleinen Hütte, die als Info-Zentrum dient, kann man sich Ferngläser und Vogelbeobachtungsführer ausleihen und auf dem Lehrpfad gibt es zahlreiche (auch deutschsprachige) Infotafeln und hölzerne Aussichtshütten.

Ich bekomme eine Wanderkarte mit vielfältigen Informationen und erfahre, dass die Runde um den See über 50 Kilometer lang ist. Würde ich im Uhrzeigersinn um den See radeln, käme ich zunächst in das Dorf Vrana und müsste anschließend gleich 300 Höhenmeter überwinden. Das wollte ich mir – vom E-Bike möglicherweise verweichlicht – nicht gleich zumuten. Da ich nach meiner Erkundungsfahrt schließlich auch noch ca. 12 Kilometer zu Fuß nach Biograd zurück gehen musste, kam eine Umrundung des Sees ohnehin nicht in Frage.

Leider durfte ich mit dem Rad auch den teilweise schmalen ornithologischen Holzpfad nicht betreten. Mir genügte, was ich auf meiner Wanderkarte zum „besonderen Schutz von Vögeln und ihren Lebensräumen“ zu lesen bekam. O-Text: „In den letzten 300 Jahren wurden weltweit 87 Prozent der Sumpfgebiete zerstört. Vom ehemals zehnfach größeren Feuchtgebiet namens Vransko blato, das infolge von Ausgrabungen des Prosika-Kanals im 18. Jahrhundert ausgetrocknet ist, ist auf dieser Stelle heute ein besonderes ornithologisches Reservat von 8,83 Quadratkilometern übrig geblieben. Mindestens 60 % aller Vögel Kroatiens leben während mindestens eines Teils ihres Lebenszyklus genau hier am Vrana-See. Der Purpurreiher und die Zwergscharben brauchen zum Brüten bewahrte Feuchtgebiete und der Naturpark Vrana-See ist eines der wenigen erhaltenen Brutgebiete in Kroatien.“ (O-Text Ende).

Ich nehme mir vor, zunächst einmal los zu radeln und verzichte vorläufig auf einen ornithologischen Spaziergang. Schon nach 800 Metern muss ich umkehren. Der Lenker ist locker und Werkzeug ist nicht am Rad vorhanden. Zum Glück sind noch zwei andere MTBs vorhanden. Dann aber konnte ich mich auf die Tour in Richtung Pakostane machen und erreichte auf befestigtem Weg bald einen netten Rastpunkt.

„Sie haben Ihr Ziel erreicht“, stand hier auf einem Wegweiser. Aber doch nicht nach 5 Kilometern…

Der Waldparkplatz oberhalb von Drage

Ich befinde mich auf dem Abschnitt Bund erreiche auf diesem bald die „Area Drage“. Hier kann man auf Nebenrouten in das Dorf Drage (Route B5) oder auch direkt an das Seeufer (Routen BB und B7) gelangen.

Auf einer Infotafel findet man in englischer Sprache einige Hinweise zu diesem Bereich. Hier können Sport-Angler ebenso wie Erholungssuchende auf ihre Kosten kommen. Besonders lädt man im hiesigen „Aleppo Pine Forest“ zum Waldbaden ein.

Dazu wird erklärt, dass das Waldbaden eine japanische Therapieform „Shinrin Yoku“ ist. Man soll den Wald genießen (Bäume knutschen?), die frische Luft atmen und den Lauten der Vögel und anderer Tiere lauschen.

Am Seeufer soll es unterschiedliche Trails mit einer Gesamtlänge von 8 Kilometern und verschiedenen Workout-Stationen geben. Gerne würde ich mir das mal näher anschauen. Der Stichweg aber führt auf grobem Schotter steil abwärts. Der Gedanke an den Rückweg, der dann natürlich ebenso steil aufwärts führen würde, lässt mich bei hochsommerlichen Temperaturen schnell von diesem Vorhaben wieder abkommen.

Hier befindet sich ein Parkplatz für Pkw, eine Servicestation für Radler und noch eine Hinweistafel zum Projekt „Natura 2000“.

Ich beschließe, auf dem Hauptweg B zu bleiben. (Wird fortgesetzt)

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