HRO-23210 Eindrücke von Biograd na Moru (4)

Biograd: Hafen- und Altstadt-Erkundung

Ein Blick von meinem Balkon – nur wenige Wolken am Himmel. Scheint ein idealer Wandertag zu werden. Allerdings ist laut Wetterbericht ein Unwetter im Anmarsch.

Mein Rucksack ist für eine Tagestour gepackt und ich will mir heute (20.5.2025) nach dem gestrigen Strandspaziergang den Hafen und die Altstadt von Biograd na Moru anschauen.

Über den schönen Pfad durch den Wald und durch den Hotelkomplex des Family Hotel Adria mit seiner offenen Sporthalle komme ich schnell wieder an den Plaza Solina.

Der beliebte Badestrand ist um 8 Uhr morgens noch menschenleer. Einige städtische Arbeiter sind mit der Reinigung der Strandpromenade beschäftigt, zu hören ist nur das Geschrei der Möwen.

Man kann auf der schattigen Strandpromenade „Setaliste Drazise“ oder aber auch auf Kies direkt am Strand in Richtung Biograder Hafen spazieren.

Durch mehrfachen „Spurwechsel“ bekomme ich viele Dinge zu sehen, die mir beim gestrigen Abendspaziergang nicht aufgefallen sind.

Dazu gehört das blumengeschmückte Portal einer Cocktailbar (die noch nicht in Betrieb ist)…

…und die Frauenfigur, unter der „Pogled u sunce“ (Blick in die Sonne) steht.

Diese Statue wurde zum 50-jährigen Bestehen des „Ilirija“ im Jahr 2007 aufgestellt. Dann erreiche ich zunächst den Hafen mit den Kleinbooten.

Die Kirche zur hl. Anastasia

Ich biege von der Setaliste Drazise rechts ab und wandere durch schmale Gassen in die idyllische Altstadt.

Schnell erreiche ich die „Kirche zur heiligen Anastasia“. Ich weiß nicht, wer Mons. Ivan Zorica (kanonic Biogradac) war, für den auf dem Vorplatz eine Büste aufgestellt wurde.

Zur Kirche finde ich auf einer Tafel auch ein paar Zeilen in deutsch. Hier ist zu lesen: „Die Pfarrkirche zur hl. Anastasia wurde Mitte des 18. Jahrhunderts im Gebiet von Glavica erbaut. Sie ist der Märtyrerin Anastasia aus Srijem geweiht und hat eine Länge von 33 m, eine Breite von 12,50 m und eine Höhe von 10 Metern.

Die Kirche wurde von Matija Karaman, dem Erzbischof von Zadar, 1761 zur Zeit des Gemeindepfarrers Ante Jurasovic-Eskinja geweiht, wovon die Inschrift über dem barocken Portal zeugt.

Am oberen Giebelende befindet sich die Statue der Schutzpatronin. Die Kirche ist ein einschiffiges Bauwerk mit einer rechteckigen Apsis und einem Glockenturm an der Nordseite der Kirche.

Die Uhr auf dem Glockenturm wurde 1859 angebracht. Das Kircheninnere ist mit gleichmäßig verlegten Grabplatten aus Stein bedeckt, von denen einige auch Inschriften aufweisen.

In der Kirche befinden sich fünf Altäre, von denen besonders der vergoldete Holzaltar aus dem 18. Jahrhundert hervorsteht“. (O-Text Ende).

Spuren der alten Kathedrale

Auf einer weiteren Infotafel wird darauf hingewiesen, dass am Standort der Kirche im Jahr 1902 eine dreischiffige Dreiapsiden-Kirche entdeckt wurde. Die Mauern dieser Kirche sind bis zu einer Höhe von 1,80 Metern erhalten.

Pater Luka hieß der Leiter des Forschungsteams, der bestätigte, dass es sich hierbei um den mittelalterlichen Sitz der Bischöfe von Biograd – die Kathedrale von Biograd – handelt. Die früheste Phase des Bauwerks soll bis ins 5. Jahrhundert zurück reichen.

Von meinen Gastgebern bekam ich als dringenden Rat, niemals etwas Negatives zur katholischen Kirche zu äußern. Nicht nur in Biograd ist die Bevölkerung streng katholisch.

Und bei einem späteren Besuch in der Altstadt konnte ich mich davon auf besondere Weise überzeugen. Die Kirche war zu klein für die Gottesdienstbesucher. Über Außenlautsprecher lauschten die Gläubigen den Worten des Pfarrers auf dem Kirchenplatz.

Crkva svetog Roka – Kirche zum hl. Rochus

Ich folge den Wegweisern weiter in Richtung Stadtzentrum und gelange zu einem kleinen Park in der Nähe des Busbahnhofs.

Ein Herz aus Blumen, ein Kriegerdenkmal und eine nostalgische Telefonzelle mit der Aufschrift Heart of the Adriatic sind hier die bevorzugten Fotomotive.

Hier befindet sich aber auch eine weiteres Gotteshaus: Die Kirche zum heiligen Rochus (Crkva svetog Roka). Auch hier gibt es eine Infotafel, auf der folgendes zu lesen ist: „Die Kirche ist dem hl. Rochus geweiht, dem Schutzpatron der Pestkranken, und wurde Ende des 16. Jahrhunderts oder zu Beginn des 17. Jahrhunderts erbaut.

Die früheste schriftliche Erwähnung der Kirche findet sich in einem Testament aus dem Jahre 1653, in dem Franica, die Frau des Johannes zu Senj, die Olivenernte `der Kirche zum hl. Rochus, das sich vor unserem Dorf befindet‘ hinterlässt.

Die einfache Kirche mit zwei seitlichen Fenstern endet mit einem Dachreiter als Glockenturm. Das Innere der Kirche wird von einem vergoldeten barocken Altar aus dem 18. Jahrhundert dominiert. Das unmittelbare Umfeld der Kirche war bis Mitte des 20. Jahrhunderts mit einer Mauer umgeben, in der einige Fragmente vorromanischer Steinreliefe als Baumaterial eingelassen waren, die wiederum zu einer der mittelalterlichen Kirchen von Biograd gehörten“. (O-Text Ende).

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