D-34308 Auf Stempeljagd im Habichtswald (6)

Stempelpunkt 6: Hessenturm / Niedensteiner Kopf (475 m)

– Niedenstein (bm) – „An dem Westausläufer der Langenberge erhebt sich auf 475 Metern der Niedensteiner Kopf. 1931 wurde auf der Kuppe der Hessenturm erbaut, der heute das Wahrzeichen von Niedenstein ist.

Seine Plattform bietet einen weiten Blick über die Tallandschaft des Chattengaus bis hin in den Nationalpark Kellerwald-Edersee“. So lautet der Einstiegstext für den „Sturm“ auf den Stempel Nr. 6 im Gipfelpass zum Mittelgebirgsstürmer auf Seite 13.

Als Startpunkt empfohlen wird der Wanderparkplatz Hessenturm am Rehwiesenweg, Ecke Ermetheiser Straße in Niedenstein, der wirklich leicht mir dem Navi zu finden ist.

Am Hessenturm gibt es den sechsten von zehn Gipfelstempel, die man in roten, hölzernen Stempelkästen findet und auf den zehn höchsten und schönsten Gipfeln des Naturparks Habichtswald angebracht sind. Der Gipfel ist auf zwei verschiedenen Wanderwegen zu erreichen, die beide nur 1,9 Kilometer lang sind.

Markiert sind diese mit den gelb eingekreisten Nummern 1 und 2. Mit der Broschüre „Kurze Auszeit – Wandern auf Naturpark-Rundwegen“ habt Ihr auf den Seiten 28/29 hervorragendes Info-Material mit Karte zur Hand. Hier sind auch die Erläuterungen zum Weg wesentlich ausführlicher, aber immer noch übersichtlich und kompakt.

Auf dem Naturpark-Rundweg Nr. 1 geht es zunächst moderat aufwärts und an einem Funkmast vorbei. Steiler wird es erst nach 700 Metern. Man biegt scharf rechts ab und wandert dann auf Beton-Rasengitter aufwärts.

An der Freifläche mit Schranke hat der Wanderer die Wahl, steil auf den Rasengittersteinen weiter zu gehen, oder aber den „alten Pfad“ zu nutzen.

Dadurch wird der Weg zwar etwas länger, aber deutlich bequemer und wesentlich schöner. Erst kurz vor dem Gipfel gelangt man wieder auf die Rasengittersteine.

Natürlich sollte man nicht auf die Besteigung des Turms verzichten. 68 Stufen habe ich gezählt, die sich wirklich lohnen. Beim 360-Grad-Rundblick sieht man im Westen auch die Weidelsburg, die größte Burgruine Nordhessens.

Jede Menge Informationen und Rastmöglichkeiten gibt es auf der Basaltkuppe, auf der vor dem Hessenturm einst eine Burg zum Schutz des Althessischen Kernlandes stand.

Auf einer der Infotafeln ist zu lesen: „Zu Beginn und am Ende des 19. Jahrhunderts wurde die unbewaldete, kahle Basaltkuppe aufgeforstet. Dies führte dazu, dass die Aussicht (…) versperrt wurde. Um 1920 entschied man sich schließlich dazu, einen Aussichtsturm zu errichten, da zeitgleich Niedenstein als Erholungs- und Ferienort einen Aufschwung erlebte.

Der Hessenturm wurde im Jahr 1931 mit nur drei Stockwerken errichtet und 1970 im Zuge von Renovierungsarbeiten um ein weiteres Stockwerk auf 18 Meter erhöht.“ (O-Text Ende).

Infos aller Art findet man direkt am Eingang zum Turm. Eine Tafel erinnert an Wilhelm Hecker, dem „Vater des Hessenturmes“, Heimatdichter und von 1929-1945 Vorsitzender des HWGHV (Hessisch-Waldeckscher Gebirgs- und Heimatverein) Niedenstein.

Auf die Tunnelrutsche, ein Highlight für die Kids, wird ebenso hingewiesen wie auf die Bewirtschaftung an Sonn- und Feiertagen von Ostern bis Ende Oktober. Ganz wichtig in diesen trockenen Wochen (Mai 2025) ist der Hinweis auf die Waldbrandgefahr.

Die interessante Geschichte der einstigen Burg und der Stadt wird auf einer weiteren Infotafel noch einmal ausführlich beschrieben. Ich trete den Rückweg an und folge den Wegweisern der Habichtswald-Extratour H5, des Rundweges N1 und der eingekreisten 1 einen Treppenstieg hinab.

Ganz schnell verliere ich die erklommenen Höhenmeter wieder und erreiche bald den Startbereich einer ehemaligen Skischanze. Unter dem Titel „Skispringen auf der Hessenschanze“ erfahre ich folgendes:

Der Skihang und dessen Sprungschanze am Niedensteiner Kopf wurden Anfang der 1930er Jahre in mühevoller Handarbeit gebaut (…). Sie zog im Winter viele begeisterte Zuschauer aus der Umgebung und aus Kassel an, wenn dort in bescheidendem Rahmen das Skispringen geübt oder Wettbewerbe ausgetragen wurden. Die größte Skisprungweite lag bei 27 Metern.“ (O-Text Ende).

Obwohl die Anlage schon längst nicht mehr in Betrieb ist, kann man die Schneise noch gut erkennen.

Um die Wandertour etwas zu verlängern, wechsele ich bald auf den Rundweg Nr. 2 und komme so immerhin auf eine knapp 3 km lange Tour.

Allgemeines zum Projekt „Mittelgebirgsstürmer“

Auch im Naturpark Habichtswald ist es möglich, auf Stempeljagd zu gehen. Zehn Stempel warten auf den schönsten und höchsten Gipfeln des Naturparks Habichtswald.

Was man dazu braucht ist zunächst einmal der Gipfelpass, der in den lokalen Tourismus-Büros erhältlich ist. Digital funktioniert der Wanderspaß auch mit den SummitLynx-App auf dem Handy, mit der anstelle von Stempeln Punkte gesammelt werden.

Wer digital unterwegs ist, erhält die Punkte automatisch bei Erreichen des Ziels. Sollte der Stempel oder Stempelkasten beschädigt sein, genügt auch ein Selfie inklusive Stempelkasten. Wer alle zehn Stempel erwandert hat, kann sich ein exklusives Präsent (solange Vorrat reicht) in einer der Tourismus-Infostellen abholen.

Empfehlenswert ist die Mitnahme der Wanderprospekte „Kurze Auszeit – Wandern auf Naturpark-Rundwegen“ und „WanderLust – die schönsten Wanderrouten im Naturpark Habichtswald“. Hier werden die Touren, die alternativ auch frei gestaltbar sind, hervorragend beschrieben. Im Gipfelpass findet man nämlich nur sehr kurze Wegebeschreibungen.

„Zugegeben: es sind keine schneebedeckten Berggipfel wie in den Alpen, keine 1000er, 2000er oder gar 3000er, aber wir im Naturpark Habichtswald sind stolz auf unsere Landschaft, die mitten im Herzen Deutschlands von bewaldeten Höhenzügen und Basaltkuppen vulkanischen Ursprungs geprägt sind“ ist im Grußwort des Gipfelpasses“. Mikroabenteurer und Genusswanderer können auch an den Mittelgebirgsgipfeln aus der Puste kommen und sich auf bizarre Felskuppen, Burgruinen und Aussichtstürme mit fantastischen Ausblicken freuen. Worauf also noch waren. Rucksack packen, Wanderschuhe schüren und los.

Nähere Infos und Material gibt es bei:

TSG Naturpark Habichtswald e.V. c/o Rathaus Bad Emstal

Kasseler Straße 57, 34308 Bad Emstal, Tel. 05624-9997-25

e-Mail: tourismus@naturpark-habichtswald.de

Internet: www.mittelgebirgsstuermer.de

www.facebook.com/naturparkhabichtswald

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