Teil 2: Carolinenturm und Casparibank
Nachdem wir Euch die ersten 1,4 Kilometer auf dem Drei-Türme-Weg zum Paulinenturm erläutert haben, wenden wir uns nun dem Stempelpunkt 345 – dem Carolinenturm – zu.
Wenn Ihr genug Zeit und Kondition habt, dann folgt der Türme-Markierung weiter in östlicher Richtung auf der 25,6 Kilometer langen Runde. Über die Tafelbuche könnt Ihr den Carolinenturm nach 5,8 Kilometern erreichen.
Bei über 30 Grad im Schatten haben wir – Heiko und ich – auf wandersportliche Höchstleistungen verzichtet. Mit Googles Hilfe steuerten wir die Waldgaststätte Müllershausen an – ein wunderschönes Ausflugslokal mit gemütlichem Biergarten.
Wie üblich waren wir zur falschen Zeit vor Ort und mussten auf eine Einkehr verzichten. Wie wir auf der Wanderkarte zum Thüringer Drei-Türme-Weg feststellen konnten, steht hier nicht nur der Stempel 345 am Carolinenturm, sondern auch der Sonderstempel Nr. 429 an der „Casparibank“ bei Buchfahrt in Aussicht.
Zwei Fliegen mit einer Klappe – und das mit einem lächerlichen sportlichen Aufwand. Auf dem Wegweiser vor der Waldgaststätte Müllershausen finden wir die Entfernung zum Carolinenturm: Ganze 400 Meter.
Durch eine Streuobstwiese und danach durch farbenprächtigen Mischwald geht es leicht aufwärts. Wie wir der Wanderkarte entnehmen können, macht der Drei-Türme-Weg in diesem Bereich eine Schleife.
Auch stellen wir fest, dass der Carolinenturm (497 m ü. NN) wesentlich höher als der Paulinenturm auf der Anhöhe „Kötsch“ liegt.
Davon merken wir aber auf den 400 Metern bis zum Gipfel kaum etwas. Schnell ist der Turm erreicht und der Stempel 345 „eingesackt“.
Auch zum Carolinenturm finden wir eine Wandertafel mit Beschreibung der Entstehungsgeschichte.
Sie hat folgenden Wortlaut: „Der Carolinenturm auf dem 497 m hohen Kötschberg entstand auf Initiative des Thüringer Waldvereins und des Verschönerungsvereins Blankenhain. Gewidmet wurde das Bauwerk der 1905 verstorbenen Großherzogin Caroline von Sachsen-Weimar-Eisenach.
Die junge, kunstverständige Fürstin, die sich in kurzer Zeit die Herzen der Menschen Im Großherzogtum erobert hatte, war noch keine 21 Jahre, als sie starb. Die Baukosten für den Turm in Höhe von 18.000 Mark wurden durch Spenden und Sammlungen der verschiedenen Vereine aufgebracht.
Am 7. November 1909 erfolgte nach einjähriger Bauzeit die feierliche Eröffnung. Der 26 m hohe Aussichtsturm besteht aus Kalknaturstein. Der Kötschberg, einst Kötsch (slawisch: Wald) war früher vermutlich eine Kultstätte, später Fluchtburg mit Wallanlage im umkämpften slawisch-germanischen Grenzgebiet.
Aufgrund seiner exponierten Lage bildete der Berg einen Hauptpunkt bei der ersten Landvermessung der Thüringer Staaten im Jahr 1851“. (O-Text Ende).
Natürlich waren wir auch hier zur falschen Zeit vor Ort und konnten den Turm nicht besteigen. Eine tolle Aussicht konnten wir vom Kötschberg dennoch genießen.
Nach einer Umrundung des Hochplateaus fanden wir auch den Wegweiser zur Caspari-Bank.
Dieser Stempelpunkt gehört nicht zum Drei-Türme-Weg. Es ist ein Sonderstempel mit der zweitletzten von 430 Stempelnummern. Nur 1,2 Kilometer müssen wir durch den Wald überwiegend abwärts marschieren, um die Casparibank zur erreichen.
Zu dieser finden wir vor Ort keine näheren Angaben. Dafür aber gibt es Informationen zur Vogelwelt im Thüringer Wald und eine Wanderkarte zum Drei-Türme-Weg.
Auf dieser können wir feststellen, dass der dritte Turm, der Hainturm, in etwa 8 km Entfernung auf 308 Metern Höhe liegt. Man wandert dabei in nördlicher an Kiliansroda vor bei und durch Oettern und Köttendorf.
Diese Orte sind mir bereits vom Ilmtal-Radweg bekannt. Wir müssen nun nur noch bis zur Waldgaststätte Müllerhausen zurück und freuen uns bei sommerlicher Hitze auf eine Schwimmrunde im Stausee Hohenfelden, unserem Urlaubsdomizil.