Vom Herderplatz zum Marktplatz mit Rathaus
Vom Herderplatz führt mich meine Entdeckungstour weiter auf der Kaufstraße über die Kreuzung Marktstraße/Schlossgasse an den Marktplatz mit dem historischen Rathaus.
Das „Café am Markt“ war während meines Aufenthaltes in und um Weimar mehrfach ein netter Rastpunkt bei meinen Rad- und Wandertouren.
Es liegt direkt am Neptunsbrunnen und nur wenige Schritte entfernt von der Tourist-Information, bei der ich mich nicht nur mit dem Touringen-Stempelheft, sondern auch mit Prospekten, Rad- und Wanderkarten und einem Autoaufkleber für meinen VW-Bus versorgt habe.
An Markttagen herrscht Hochbetrieb auf dem Platz. Alle erdenklichen Köstlichkeiten wie Langos oder Kartoffelpuffer, internationale Grillspezialitäten, Softeis, Tee und Gewürze und vieles mehr werden angeboten.
Das imposanteste Gebäude ist zweifellos das Rathaus. Der dreigeschossige Bau in neugotischem Stil mit repräsentativem Balkon und Glockenturm ist eines der Weimarer Wahrzeichen.
Das Rathaus – eines der Wahrzeichen von Weimar
Bei wikipedia ist zu erfahren, dass ein erstes Rathaus an dieser Stelle bereits 1396 erwähnt wurde, dass dem großen Stadtbrand von 1424 zum Opfer fiel. Der 1431 errichtete Nachfolgebau wurde zum Ende des 16. Jahrhunderts im Renaissance-Stil umgebaut. Im Inneren des heutigen Rathaus kann man die noch erhaltenen beiden steinernen Portale und das Stadtwappen. Der Rathausbau von 1583, den auch Goethe und Schiller kannten, brannte mit seiner als „Matz von Weimar“ bekannten Uhr im November 1837 ab.
Der heutige dritte Rathausbau stammt aus dem Jahr 1841. Dazu erfährt man bei wikipedia: „Heinrich Hess, (1794–1865), damaliger Großherzoglich Sachsen-Weimarischer Baurat, erhielt den Zuschlag für den dreigeschossigen Neubau und einem gestuften mittleren Turmaufsatz sowie einen Balkonvorbau im Erdgeschoss. Von dem abgebrannten Vorgängerbau waren lediglich das Stadtwappen und zwei steinerne Portale erhalten geblieben, die in das heutige Rathaus eingebaut wurden. Im Obergeschoss bezeugt eine alte Türinschrift noch das Einweihungsjahr 1583 des Vorgängerbaus. Aufgrund seiner Geschichte zählt das Rathaus heute zu den jüngsten Gebäuden am Weimarer Marktplatz.“ (O-Text Ende).
Erinnert wird auch an den Bürgermeister Jacob Schröter, der Geschicke der Stadt im 16. Jahrhundert 41 Jahre lang leitete und sich am Marktplatz ein eigenes Haus, die spätere Hof-Apotheke, errichten ließ. Er war im Jahr 1590 Initiator für die Errichtung eines repräsentativen Weimarer Marktbrunnens.
Zur jüngeren Geschichte des Rathauses wird aufgeführt, dass der Rathausturm im April 1987 ein Porzellanglockenspiel aus Meißner Porzellan erhielt. Die 35 Glocken ertönen viermal täglich über den Marktplatz und spielen unter anderem die Melodie von „Sah ein Knab‘ ein Röslein steh’n“. Im Winter allerdings pausieren die kälteempfindlichen Glocken.
Im „Café am Markt“ betrachte ich mir das Prospekt „Mein eigenes Kurvenreich“ zum Ilmtal-Radweg und weiß dadurch schon, was ich morgen vorhabe. An diesem Abend jedoch will ich noch einen kleinen Eindruck vom Weimarer Nachtleben gewinnen.