Th-24 Die Bad Salzunger Frankenstein-Tour

Teil 2: Über den Mühlberg zurück zum Puschkinpark

Nach einer Besichtigungsrunde auf der Burgruine Frankenstein halte Ausschau nach der Stempelstelle Touringen 287. Bis hier konnte ich mich auf die rote Markierung des als schwer eingestuften Nordic-Walking-Trails verlassen. Zum Glück habe ich den Streckenplan dieser 9,5-km-Runde am Einstiegspunkt fotografiert und kann mir so einen Überblick verschaffen.

Auf dem Wegweiser auf 343 m ü. NN an der Kunstruine finde ich keinen Anhaltspunkt, wie ich zum „Frankensteinblick“ komme. Meine bisherige Route trennt sich hier vom Werra-Burgen-Steig (X5), der mit dem „Pummpälzweg“ nach Südosten abzweigt.

Meine Route auf dem Nordic-Walking-Trail verläuft talwärts in nordöstlicher Richtung. Linker Hand blicke ich auf einen Solarpark am Hang des Hohleberges. Die asphaltierte Zufahrtsstraße zur Burgruine bringt mich an eine Landstraße. Ab hier verläuft der Weg in nordwestlicher Richtung weiter, direkt am Solarpark vorbei.

Ich staune über den sandigen Boden und muss eine Kuppe überwinden, die fast auf der Höhe der Burgruine liegt.

Dann geht es hinab in den „Bohnengrund“(312 m ü. NN). Hier quert der Werra-Suhltal-Radweg meine Route. Von hier sind es 27,5 km zu meinem vorherigen Wandercamp in Berka/Werra und von hier könnte ich bequem nach Bad Salzungen zurück kommen.

Aber ich will ja noch den Stempel auf dem Aussichtspunkt Frankensteinblick erbeuten und kann auf der Karte erkennen, dass dazu noch mehr als 60 Höhenmeter zu meistern sind. Ab hier folge ich dem Wegweiser des Kloster-Rundweges auf den Mühlberg und weiter der roten Trail-Markierung.

Es geht natürlich wieder kräftig aufwärts. Der Weg ist zum Teil stark zerfurcht von Forstmaschinen.

Am Wegrand präsentiert sich eine unglaubliche Blütenpracht. Ich glaube zu wissen, dass diese verschiedenfarbige Fingerhut-Blumen giftig sind.

Weiter und weiter geht es aufwärts. Ich vergleiche den Weg ständig mit der fotografierten Wanderkarte und verliere dennoch irgendwann meine rote Markierung.

Ich schaue stets nach links, wo sich der gesuchte Aussichtspunkt befinden müsste. Er muss am höchsten Punkt auf über 370 Metern liegen.

Mehrfach folge ich den Abzweigungen, die zu diesem Aussichtspunkt führen können. Erst als es wieder abwärts geht wird mir klar, dass ich den Punkt verpasst haben muss. Ich gebe die Hoffnung auf den Stempel Nr. 287 auf und will jetzt nur noch wieder nach Bad Salzungen kommen. Dazu schalte ich das Navi ein und werde prompt auf 1,4 Kilometern in die Richtung geschickt, aus der ich gekommen bin. Ich befinde mich auf dem Stadtweg, muss die maximale Höhe noch einmal erklimmen und finde auch den Punkt, an dem ich die falsche Richtung eingeschlagen habe. Und was ich kaum noch für möglich gehalten habe: Plötzlich stehe ich vor einem leicht mit Grünspan überzogenen Wegweiser mit dem Stempelkasten Nr. 287. Von einem Aussichtspunkt kann hier aber keine Rede sein. Der „Frankensteinblick“ ist zugewachsen und wenig attraktiv. Trotzdem gönne ich mir an diesem Punkt eine Pause und hoffe, dass ich mich auf das Navi verlassen kann.

So wandere ich weiter auf dem Stadtweg, bis mir das Navi einen Abzweig nach links empfiehlt. Ich folge dieser Empfehlung zunächst nicht, weil ich laute Musik hören kann. Sicherlich wird hier ganz in der Nähe ein Public Viewing für das EM-Auftaktspiel Deutschland : Schottland vorbereitet. Dann aber will ich dem Navi doch vertrauen, gehe zum Abzweig zurück und lande in einer Sackgasse.

Doch nochmals zurückgehen wollte ich auch nicht. So lande ich auf einem Pfad, der in Serpentinen abwärts führt. Dieser erweist sich jedoch als Trail für Mountain-Biker und stellt mich vor ungewohnte Herausforderungen.

Aber er bringt mich letztlich an die Stadtgrenze und bald finde ich auch wieder Beschilderungen. Oberhalb der Storchenwiese, die ich anfangs durchwandert hatte, gelange ich auf die Kurparkwege. Dann war alles ganz einfach. Nach 11,35 km mit vielen Irrwegen am Ziel. Dann in den VW-Bus und gemütlich über die B 62 nachhause.

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