D-65606 Das Lahn-Marmor-Museum in Villmar

Wo Marmor, Stein und Eisen spricht“

Auf einer Geo-Exkursion mit den Arbeitskollegen habe ich im Dezember 2023 das Lahn-Marmor-Museum in Villmar kennengelernt. Es war die erste Station einer Tour durch den Geopark Westerwald – Lahn – Taunus und eines Natura-Trails, auf dem man Hessens Naturschätzen auf die Spur gelangt.

„Idyllisch an der Lahn gelegen präsentiert das Museum im Marktflecken Villmar die Geschichte des Lahnmarmors – eines polierfähigen Kalksteins, der aufgrund seiner lebhaften Muster- und Farbgebung weltweite Bekannt- und Beliebtheit erlangte“, ist in einem Prospekt der NaturFreunde Hessen e.V. mit dem Titel „Marmor am Fluss“ zu lesen.

Im weltberühmten Empire State Building, auf dem der Hollywood-Monsteraffe King Kong im Film herumturnte, ist Marmor von der Lahn verbaut. In Bildern, vielfältigen Ausstellungsstücken und interaktiven Aktionen wird nicht nur die Entstehungsgeschichte des 380 Millionen Jahre alten Gesteins, sondern auch die Methoden des Abbaus, Transports und der Bearbeitung veranschaulicht. Zudem findet man zahlreiche Beispiele der architektonischem und künstlerischen Anwendungen.

Dem Prospekt kann man auch entnehmen, wie reich die Region vom östlichen Hintertaunus, dem hügeligen Weilburger Lahntalgebiet und der im Limburger Becken gelegenen Villmarer Bucht an Bodenschätzen ist. Neben dem Marmor, der das wichtigste Erzeugnis dieser Kulturlandschaft ist, wurde und wird hier zum Teil auch noch Schiefer, Eisen und Silber aus dem Erdaltertum sowie Basalt, Sand, Kies, Ton und fruchtbarer Löß aus der Erdneuzeit abgebaut.

Villmar (3.000 Einwohner) wurde im Jahr 1053 als kaiserliche Schenkung an die Abtei St. Matthias in Trier erstmalig urkundlich erwähnt.

Wie wir dem Prospekt entnehmen können, entwickelte sich der Hauptort des gleichnamigen Marktfleckens schon ab dem 17. Jahrhundert zum Zentrum des Lahnmarmors.

Beispiele der Marmorverarbeitung findet man vor Ort: Die Marmorbrücke aus dem Jahr 1895, in der Kirche St. Peter & Paul, der Barockbrunnen im Pfarrgarten (1728) und der Marmorbrunnen auf dem Rathausplatz (1827).

Geologisch Interessierte bekommen einen besonders nachhaltigen Eindruck, wenn sie den Museumsbesuch mit einem kleinen Spaziergang auf dem Erdgeschichtlichen Weg verbinden. Dieser beginnt direkt am Museum und führt auf nur 385 Metern durch 385 Millionen Jahre der Geschichte unseres Planeten. Diesem Weg werden wir einen gesonderten Beitrag widmen.

Kontaktdaten:

Lahn-Marmor-Museum, Oberau 4, 65606 Villmar

Tel. 06482-60 75 588, Mail: stiftung@lahn-marmor-museum.de

www.lahn-marmor-museum.de

Geöffnet: Von März bis Oktober Di-Fr 14-17 Uhr, Sa, So und Feiertage 10-17 Uhr.

Führungen ganzjährig nach Vereinbarung.

Weitere Infos:

Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V.

Dr.-Simons-Straße 2, 50679 Köln, Tel. 0221-809 28 05

www.rheinischer-verein.de, Mail: rheinischer-verein@lvr.de

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