D-44532 Der Preußenhafen in Lünen

Vom Kohlehafen zum Wasserwanderrastplatz

Sehr viel über die Stadt Lünen, das Ruhrgebiet und über den Datteln-Hamm-Kanal erfährt man Wasserwanderastplatz DHK 1,41 km, dem so genannten Preußenhafen. Hier steht eine Infotafel mit interessanten Erläuterungen in deutscher und englischer Sprache. Wir haben den Preußenhafen bei einer kleinen Wanderung Mitte Juli 2021 besucht.

Die Tafel lässt uns wissen, dass der Preußenhafen im Jahr 1925 als Industriehafen für die Lüner Schachtanlagen eröffnet wurde. Erst elf Jahre zuvor wurde der Bau des Datteln-Hamm-Kanal fertig gestellt.

Die Infotafel greift jedoch noch viel weiter auf die Geschichte der um 890 erstmals urkundlich erwähnten Ackerbürgerstadt Lünen zurück. Die Stadtrechte bekam sie 1341 nach der Verlegung auf das südliche Ufer der Lippe. Lünen wurde auch Mitglied der Hanse. Den Beginn der Industrialisierung markierten die Schiffbarmachung der Lippe und die Gründung der Eisenhütte Wehrenbold & Co um 1826. Als 1914 der Datteln-Hamm-Kanal eröffnet wurde, wurde die Lippe als Transportweg bedeutungslos.

Bedeutungslos wurde aber auch der Preußenhafen als industrielle Hafenanlage, als zum Ende der 1980er Jahre der Niedergang des Bergbaus eingeläutet wurde. Mit der Umwandlung zu einem Wasserwanderrastplatz als „Tor in die Region“ wollte man ein Signal für die Zukunft setzen.

Tatsächlich ist der Preußenhafen ein guter Ausgangspunkt zur Erkundung vielfältiger Attraktionen in der Nähe und auch im Umland. Zu den lokalen Attraktionen werden auf der Infotafel das Schlos Schwansbell, das Bergarbeitermuseum, das Colani-Ufo und Schloss Cappenberg gezählt. Auch ein Besuch der Lüner Innenstadt mit dem „Alten Quartier“ wird hie empfohlen.

Auch zum Ruhrgebiet selbst findet man einen durchaus werbewirksamen Beitrag (O-Text): „Die Schlote sind erloschen. Geblieben ist faszinierende Industriearchitektur. Starten Sie auf der Route der Industriekultur zu einer einzigartigen Entdeckungsreise: 400 Kilometer lang, voller Attraktionen, Museen, Aussichtspunkte und Panoramablicke. Schon längst ist das Ruhrgebiet ein international bedeutendes Kulturgebiet geworden. Festivals, Großveranstaltungen und ein breites Spektrum aus Theater, Kunst, Kultur und Entertainment bieten spannende Unterhaltung für jedes Alter“. (O-Text Ende).

Auf dieser Tafel findet man unter dem Stadtplan von Lünen auch die Erklärung, wie das Wasser ins Revier kam. Hier wird daran erinnert, dass Tausende Tonnen von Gütern schon zu Beginn der Industrialisierung über Rhein und Ruhr, aber auch über den mühseligen Landweg befördert wurden. Aus diesem Grunde entstanden zwischen 1899 und 1931 der Dortmund-Ems-Kanal (DEK), der Rhein-Herne-Kanal (RHK), der Datteln-Hamm-Kanal (DHK) und der Wesel-Datteln-Kanal (WDK). Die somit entstandenen 250 Kilometer langen künstlichen und natürlichen Wasserstraßen und die dazugehörige Kanallandschaft wurden nach den 1960er Jahren als „Kumpel-Riviera“ bezeichnet. Es entstand nicht nur ein beliebter Erholungsraum, sondern auch ein El Dorado für die Sportschifffahrt.

Infos zum „SportbootRevierRuhrgebiet gibt es übrigens unter der Rufnummer 01805-181610.

Was auf der Tafel aber nicht erwähnt wird, ist die Frage, wie der Preußenhafen zu seinem Namen kam. Das erfahren wir wie so oft bei wikipedia. Der 1924/25 erbaute Hafen diente ursprünglich als Umschlagplatz der Zechen Preußen im Lüner Stadtteil Horstmar und Gneisenau in Dortmund-Derne. Auf die heutigen Ausmaße wurde der Preußenhafen erst 1960 erweitert.

Auch zu dem alten „Mohr-Kran“ im Mittelpunkt des Hafens finden wir hier einige Auskünfte. Er steht als Landmarke an der Uferpromenade und wurde 1962 von der Mannheimer Firma Mohr & Federhaff AG als so genannter Vollportal-Wippdrehkran gebaut.

Ganz in der Nähe am Datteln-Hamm-Kanal befindet sich der Seepark Lünen mit dem Horstmarer See. Ein lohnenswertes Ziel, das wir Euch im nächsten Beitrag vorstellen.

Kontakt: Stadt Lünen
Willy-Brandt-Platz 1, 44532 Lünen

Zentrale Rufnummer: 02306 104-0
E-Mail: stadtverwaltung@luenen.de
Internet: www.luenen.de

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