Abgründe und herrliche Ausblicke
Schwierigkeitsgrad: Anspruchsvoll (besonders in der Gegenrichtung)
Steile Abstiege mit tiefen Abgründen (nicht bei Glätte begehen)
Höhendifferenz: 240-420 m (überwiegend abwärts)
Einkehrmöglichkeit: Keine
Wegmarkierung: Hervorragend
Beschaffenheit: Pfade überwiegend auf Fels, zuletzt Waldpfade mit Treppenstiegen
Landschaftlich besonders reizvoll
Dieser Abschnitt wird so manchem ungeübten Bergwanderer die Schweißperlen auf die Stirn treiben. Weniger von der Anstrengung, als von den Abgründen, die sich oft am rechten Wegrand auftun. Eine Wegbeschreibung ist eigentlich nicht von Nöten, da es keinerlei Abzweigungen gibt und die rot-weiße Markierung nicht zu verfehlen ist.
Unmittelbar nach dem Kleinen Prebischtor folgt ein sehr steiler Abstieg. Es schließt sich ein Pfad am Felsenhang an, der stark an den Gabrielensteig erinnert. Allerdings fällt das Gelände südlich des Sandsteinmassivs viel steiler ab. Wer nicht ganz schwindelfrei ist, wird bei einigen Passagen ein mulmiges Gefühl überwinden müssen.
Dafür aber belohnt die Landschaft mit herrlichen Ausblicken, die man hoffentlich genießen kann. Man passiert eine Felsenhöhle, mehrere Überhänge und wandert wenige Meter weiter dicht am einmal sogar senkrecht abfallenden Abgrund. Dann geht es noch steiler abwärts und man erreicht die Waldregion. Hier erleichtern Stufen und Trittbalken den restlichen Weg zur nächsten Attraktion der Böhmischen Schweiz: Die Felsenburg Schauenstein (Šaunštejn)
Regionale Attraktion: Felsenburg Šaunštejn
Der Fernwanderweg E 3 bietet Ihnen den nächsten Abstecher zu einer lokalen Attraktion an: Den steilen Aufstieg zur Felsenburg Šaunštejn (Schauenstein). An dieser Stelle sei angemerkt, dass die Aufstiege zum Großen und Kleinen Prebischtor ebenso wie der zur Felsenburg Šaunštejn nicht Bestandteil des Fernwanderweges sind. In der Regel sind diese „Extratouren“ zu Gipfelpunkten daher auch nicht mit dem roten Balken, sondern mit einem roten Dreieck gekennzeichnet.
Um die wenigen Überreste der Felsenburg Schauenstein – auch Hohenleipaer Raubschloss genannt – in Augenschein nehmen zu können, darf man keine Höhenangst haben. Und: Man darf nicht korpulent sein. Ansonsten steht man nach dem Überwinden fast senkrecht aufragender Leitern, rutschiger Tritte und Felsstufen vor einem unüberwindbaren Hindernis: Einem Felsspalt, durch den auf Brusthöhe noch ein Fußball hindurch passt.
Zudem sollte man sich (wie es leichtsinniger Weise unsere Gruppe im April 2013 getan hat) keinesfalls bei Schnee- oder Eisglätte auf den Gipel wagen. Von dort hat man bei gutem Wetter eine tolle Aussicht, die vom Kaltenberg (Studenec) über den Hohen Schneeberg (spätere Stationen des E 3) bis ins Erzgebirge reicht.
Wenn alle Voraussetzungen stimmen, kann man den Aufstieg allerdings empfehlen. Von der einstigen Burganlage sind bis heute nur noch die Fundamente der Holzbauten, einige gemeißelte Räume und die Zisterne erhalten geblieben.
Bei Wikipedia ist folgendes über die alte Burganlage zu lesen (ZITAT): Die Burg wurde im 14. Jahrhundert zum Schutz der Alten Böhmerstraße, dem Handelsweg von Böhmen in die Lausitz, durch die Berken von Duba aus Lípa erbaut. Ab 1435 gehörte sie den Wartenbergern, die sie als Stützpunkt für Raubzüge nutzten. Im 15. Jahrhundert wurde sie mehrmals durch die Wettiner und den Oberlausitzer Sechsstädtebund belagert und schließlich zerstört (ZITAT ENDE).
Am Fuß der Felsenburg finden wir eine kleine Infotafel, leider ohne deutsche Übersetzung. Wir folgen nun dem Wegweiser zum nächsten Orientierungspunkt „Pod Saunstejnem“ (0,5 km) und erhalten Hinweise zu den nächsten Stationen „Pohovka“ (Canapé) in 5,0 km und Jetrichovice (Dittersbach) in 9,5 km.