Eine Kneipe für’s einfache Volk
Dieser Beitrag entstand im November 2007 bei unserer Spurensuche nach dem Startpunkt des Fernanderweges E 3 in Santiago de Compostella und wird hier unverändert veröffentlicht.
Auf dem Weg in Richtung Innenstadt entdecken wir eine Bar, die als solche von außen kaum zu erkennen ist. Es handelt sich um die Bar Sande Javichy in der Rua de San Pedro. Hier haben sich also die Menschen mittleren und höheren Alters verschanzt. Sie kleben vor dem Fernseher, in dem wieder Fußball angesagt ist. Die Wand ist voller Plakate mit einheimischen Fußballteams wie dem Real Club Celta de Viga und in der Werbepause wird bei der Sportübertragung gerade das leckere Mahou-Bier angepriesen. Ein solches bringt mir der schnauzbärtige, kräftige Chef gerade, während sich Hans an Kaffee und gesunde Säfte hält. Hans staunt aber, wie perfekt ich bereits „una cervesa por favor“ aussprechen kann. Naja, die Übung machts! Die Suche nach der Jakobsmuschel haben wir für heute abgehakt. Also nehmen wir noch einen Schlummertrunk, starren auf die merkwürdige Sammlung von Plastikfeuerzeugen über dem Tresen und freuen uns mit dem Volk, dass die Mannschaft von Osasuna gerade einen Elfmeter eingeschenkt bekommen hat. Nebenan kloppt eine kräftige Dame mit einem schmächtigen Mann lautstark Karten, natürlich mit Zigarette im Mund. Klar, dass auch hier gequalmt wird, und nicht zu knapp. Plötzlich gibt es einen Riesenlärm, der sich nach dem ersten Schrecken nur als das übliche Geräusch der Kaffeemaschine entpuppt. Beim Bezahlen waren wir dann jedoch angenehm überrascht: Zwei große (wenn auch schaumlose) MAHOU-Bier, eine Cola und ein Cafe con Leche kosteten komplett 5,- Euro. Vielleicht war aber der Wirt nur zu faul zum genauen Nachrechnen!
Bar Sande Javichy
Rúa de San Pedro, 35
15703 Santiago de Compostella
Tel. 609 836 201