D-34582 Wandern in der Borkener Seenlandschaft

Spaziergang um den Naturbadesee Stockelache

Montag, der 12. Mai 2025 – der erste von vier Tagen auf Erkundungstouren im Norden Hessens. Die neue Autobahnverbindung ab Ohmtal-Dreieck A 49 macht den Weg von Süden her noch kürzer und schneller.

In weniger als einer Stunde bin ich auf dem kostenpflichtigen Parkplatz am Naturbadesee Stockelage und bezahle 4 Euro für das Tagesticket.

Ich will nämlich nicht nur den kleinen See umwandern, sondern anschließend noch den 23 Kilometer langen Borkener Seen-Rundweg mit dem Rad erkunden.

Zunächst einmal verschaffe ich mir einen Überblick an den Wegweisern und Infotafeln rund um den Parkplatz, den man übrigens schon nach wenigen hundert Metern nach der Autobahnausfahrt Borken erreicht.

Auf einer Tafel zum „Schwalm-Radweg“ finde ich folgende Hinweise zum Naturbadesee Stockelage: „Der Naturbadesee ist Teil der Bergbaufolgelandschaft. Von 1976 bis 1985 wurde hier Braunkohle gewonnen, die im Großkraftwerk Borken zur Erzeugung elektrischer Energie genutzt wurde. Als montanhistorisches Relikt der Bergbau- und Kraftwerksaera befindet sich am Naturbadesee eine Streckenvortriebsmaschine“. (O-Text Ende).

Auf einem weiteren solcher Relikte findet man die Fakten zum Tagebau Stockelage (Station 6 des Braunkohle-Rundweges Borken). In den 19 Jahren Betriebszeit wurden 360.000 Tonnen Kohle gefördert, wobei eine Abraummenge von 1,85 Millionen Kubikmetern anfiel. Der Tagebau erfolgte auf eine Fläche von 28 Hektar.

Ich gehe am (geschlossenen) Kassenhäuschen vorbei und betrete das Gelände des riesigen Freizeitareals. Das Freizeitangebot umfasst einen gepflegten, 400 Meter langen Sandstrand, grüne Liegewiesen, Badeinseln, Nichtschwimmerbereiche, eine 50 Meter lange Wasserrutsche, Fontänen, Beach- und Volleyballfelder, ein Klein-Fußballfeld, einen SUP- und Tretbootverleih und einen Abenteuerspielplatz. Ein ideales Freizeitziel für die ganze Familie.

Erste Gäste finden sich im Seerestaurant mit seiner Terrasse ein, das laut Infotafel mediterranes Flair versprüht. Ich mache mich jedoch auf den Rundweg und will den See im Uhrzeigersinn umwandern.

Das Wetter konnte kaum besser sein. Strahlender Sonnenschein, wenn nur der kühle Wind nicht wäre. Dieser verhindert wohl auch den Besucheransturm der zu dieser Jahreszeit wohl üblich wäre.

Anstelle von Menschenmassen sehe ich Nilgänse und Enten, die an diesem Montag-Vormittag noch eindeutig in der Überzahl sind. Der Rundweg um den See wird zum Naturerlebnis.

Ich passiere mehrere Buchten mit Ruheliegen und erreiche nach etwa einem Kilometer eine Verzweigung.

Da mir der Wanderweg direkt am Seeufer etwas zu kurz erscheint, gehe ich geradeaus weiter und lande in einer „Sackgasse“. Der Weg endet nach etwa 400 Metern vor einem geschlossenen Stahltor.

So bleibt mir nur, den Weg wieder zurückzugehen. Immerhin konnte ich auf diesem Irrweg so einige interessante Entdeckungen am Wegesrand machen.

Wieder am Seeufer angekommen führt mich der Schotter- oder Kiesweg durch ein kleines Waldstück. Nur wenige Gäste sind am Strand oder auf den Liegewiesen zu sehen.

Im Wasser schon einmal gar nicht, obwohl an der Rettungsstation 18 Grad Wassertemperatur angezeigt werden. Ob diese Angabe wohl stimmt?

Auch der Tretbootverleih wartet noch hoffnungsvoll auf Kundschaft. Viele der Tretboote haben die Form eines VW-Käfers. Kein Wunder, das große VW-Werk Baunatal ist nicht weit entfernt.

Schließlich erreiche ich wieder das Kassenhäuschen und verlasse das Gelände des Naturbadesees. Der Parkplatz hat sich inzwischen gefüllt.

Ein gutes Dutzend Wohnmobile ist hier angerückt. Ich mache mich startklar für den zweiten Akt meiner Nordhessen-Tour: Die Radtour um die Borkener Seen.

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