– Ferienort Oberhof im Wandel –
Unterhalb des großen Stadtplatzes kann man täglich und kostenfrei einen Ausstellungsraum mit unzähligen Infotafel und Exponaten zur großen Erfolgsgeschichte der Oberhofer Wintersportler besuchen.
Hier erfährt man, wer in Oberhof in die „Hall of Fame“ aufgenommen wurde. Zu meiner Schande muss ich zugeben, dass ich viele der erfolgreichsten Biathleten, Langläufer, Kombinierer und Bobfahrer/innen etc. zu DDR-Zeiten nicht kannte.
Bei den Nordischen Kombinieren sind mir beispielsweise Ronny Ackermann und Tino Edelmann ein Begriff, weniger aber Karl-Heinz Luck aus Zella-Mehlis (Olympia-Dritter 1972). Auch mit dem Namen Marco Baacke aus Ruhla, der 2001 eine Weltmeisterschaft gewann, konnte ich nicht viel anfangen.
Es wird an diesem Ort jedoch nicht nur an die Erfolge der Sportler erinnert, sondern auch an die Zeit der Grenzöffnung 1989: „Grenzöffnung, Reisefreiheit, Einführung der D-Mark, Wiedervereinigung, Euphorie und große Erwartungen. Eine Zeit des Aufbruchs, unglaublicher Möglichkeiten und vielen Veränderungen. Aber auch Veränderungen, die nicht immer nur positiv waren.“ So die Einleitung auf dieser Infotafel.
Oberhof war plötzlich nicht mehr DER Ferienort, sondern einer unter vielen. Schließlich stand die ganze Welt nun offen und die Menschen nutzten die neu gewonnene Reisefreiheit. Die gewohnten Urlaubsziele der DDR rutschten in den Hintergrund.
In der Folge wurden reihenweise Hotels geschlossen und die Arbeitslosigkeit nahm in ganz Ostdeutschland bedenkliche Dimensionen an. Und auch in Oberhof standen die Stadtväter vor gewaltige Herausforderungen.
„Viele Aktivitäten und Bemühungen, sich erfolgreich am touristischen Markt neu zu positionieren, liefen anfangs ins Leere. Ungeklärte Eigentumsverhältnisse, das agieren der Treuhand und im Nachgang als fragwürdig einzustufende Investoren machten vieles nicht leichter“, heißt es wörtlich auf der Infotafel.
Auf der Suche nach zukunftssicheren Lösungen wurden nach einer Zeit des Grübelns und Besinnens umfassende Planungen in Angriff genommen. Erfreulicherweise engagierten sich einheimische sowie auch auswärtige Geschäftsleute wieder zunehmend in Oberhof. Bund, Land und Landkreis unterstützten die Bemühungen. Und so fand Oberhof wieder den Anschluss und seine Selbstsicherheit zurück, heißt es.
Was sich so alles in Oberhof getan hat, sieht man eindrucksvoll beim Blick auf das sprungschanzenförmige AHORN Panorama-Hotel oder auf die internationalen Sportanlagen, die wir Euch in den nächsten Beiträgen vorstellen.