– Die Zellaer Straße mit dem Kaiserlichen Postamt –
Herzog Ernst II. zu Sachsen-Coburg und Gotha und seine Jagdleidenschaft steht auch in Zusammenhang mit dem Kaiserlichen Postamt, dass wir uns unweit vom Stadtplatz in der Zellaer Straße anschauen können. Es ist ein herausragendes Beispiel der Thüringer Fachwerkarchitektur des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Seit Jahrzehnten beherbergt es schon die Robert-Koch-Apotheke, in seinem heutigen prächtigen Erscheinungsbild präsentiert sich das Baudenkmal allerdings erst seit 2010. Auf den Schieferplättchen findet man eine kleine Infotafel, auf der folgendes zu lesen ist:
„Auf Weisung Kaiser Wilhelms II. 1889/90 erbaut von dem Bauunternehmer Fr. Romels aus Langensalza. Anlass für die Neueinrichtung eines Kaiserlichen Postamtes in dem relativ kleinen Gebirgsdorf Oberhof war die fehlende postalische und telegraphische Verbindung Oberhof – Berlin – Oberhof während des Besuches der kaiserlichen Prinzen im Jahre 1888 im Oberhofer Jagdschloss. Generalpostmeister Heinrich von Stephan inspizierte mehrfach persönlich die Baufortschritte. Tatsächlicher Hauptgrund für seine außergewöhnliche Anwesenheit als oberster deutscher Postbeamter bei einer relativ unbedeutenden Postbaustelle war aber seine Jagdleidenschaft. Wochenlang machte er auf Einladung von Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha, dem Landesvater von Oberhof, Jagd auf die Auerhähne im Revier Oberhof und Schneekopf. Bis 1913 war dann das Gebäude als Kaiserliches Postamt in Amt und Würden“. (O-Text Ende).
In der Zellaer Straße fällt uns besonders auch die kunterbunte Kneipe „Paul’s“ und „Kati’s Kaffee-Stübchen“ auf.
Beide Fachwerkhäuser sind mit roten Schindeln geschmückt und sehen sehr einladend aus.
An mehreren Ferienwohnungen und Pensionen vorbei gehen wir in der Zellaer Straße bis zur Jägerstraße und schlendern an der Christuskirche vorbei und über die Alte Suhler Straße zurück zum Stadtplatz.