D-88045 Highlights am Bodensee-Radweg (Teil FN 7)

Über das Kulturfest zum Moleturm am Hafen

Schon am Klangschiff kann man hören, dass ganz in der Nähe ein Fest stattfinden muss. An zahlreichen, gut besuchten Restaurants und Cafés an der Uferpromenade vorbei, schiebe ich mein Rad durch einen Uferpark (Stadtgarten) und gerate dann in das Interkulturelle Stadtfest.
Musik vom afrikanischen Kontinent mischt sich mit osteuropäischen Klängen, Künstlergruppen proben ihren Auftritt mit Tanz und Pantomime. An den zahlreichen Ständen brutzeln Leckereien aller Art in den Pfannen und Töpfen.
Noch herrscht die Ruhe vor dem Sturm auf dem durch LKW-Sperren gesicherten Areal. Friedrichshafen hat eine ganze Reihe von Partnerstädten. Sarajewo (Bosnien-Herzegowina) haben wir bereits im Zusammenhang mit dem Klangschiff erwähnt. Diese Partnerschaft entstand bereits 1972, also vor dem Krieg im einstigen Jugoslawien. Zudem bestehen Partnerschaften mit Saint-Dié-des-Vosges (Frankreich), Peoria (USA), Delitzsch in Deutschland und Polozk (Belarus), Imperia (Italien) und eine Städtefreundschaft mit Tsuchiura (Japan).
Ich erreiche die „Bühne der Kulturen“ und erlebe gerade das Friedensgebet, das von einem „Forum der Religionen“ gestaltet wurde. Von serbischen Volkstänzen über indonesische Rhythmen, spanische Sevillanas und brasilianischen Samba bis zu einer Darbietung der neuen guineischen Gruppe reichte die Programmpalette.
Zum Einsatz kam auch die Balagma-Gruppe der Alevitischen Gemeinde, das Ensemble Dontree Thai und zum Abschluss die Poprock-Band „Tropical Vibes“. Ich
kann mir gut vorstellen, dass hier zu spätere Stunde großer Andrang herrschte.
Ich gehe auf der Uferstraße in Richtung Hafen weiter und finde eine Infotafel zur Stadtgeschichte beziehungsweise zur Luftfahrt in den 1920er Jahren. In Friedrichshafen fehlte es an geeigneten Start-und Landeflächen für Flugzeuge.
So kam der Ingenieur Claude Dornier auf die Idee, Flugboote zu entwickeln, die aufgrund ihrer besonderen Rumpfform auf dem Bodensee starten und landen konnten. „Bereits Dorniers erste Flugzeuge wurden in Metallbauweise im Häfler Stadtteil Seemoos gefertigt. Eine weitere Produktionsstätte entstand auf dem anderen Ufer des Bodensees, in Rorschach. Dort wurde in den frühen 1920er Jahren das Flugzeug LIBELLE entwickelt, später auch das legendäre Flugschiff Dornier Do X.“ ist wörtlich zu lesen.
Unmittelbar vor dem Hafen wäre ich gerne auf den Moleturm geklettert. Hier könnte man von der 22 Meter hoch gelegenen Plattform einen tollen Überblick gewinnen.
Verzichtet habe ich, weil ich nicht wusste, wo ich mein Fahrrad sicher abstellen konnte. Und dann war auch schon der Hafen erreicht.
Hier hätte ich mit der „Lindau“ nach Lindau zurückfahren können. Aber auf dem Bodensee-Radweg gab es schließlich auch noch viel Sehenswertes zu entdecken.

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