D-97877 Bummel durch Wertheim (5)

Teil 5: Die Burgruine Wertheim

(bm) Burg Wertheim ist eine der ältesten Burgruinen Baden-Württembergs. Sie wurde 1183 erstmals urkundlich erwähnt und bis zu ihrer Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg in mehreren Bauperioden zu einer stattlichen Burganlage erweitert.

Von der Oberburg ist noch der um 1200 errichtete Bergfried und der Palas aus dem zweiten Drittel des 13. Jahrhunderts. In dieser Zeit entstand auch die Stadtbefestigung, die Burg und Stadt mit einem Mauerring umschloss.

Zu den ursprünglichen Besitzern ist bei wikipedia.de folgendes zu lesen: „Die Grafen von Wertheim, Angehörige des fränkischen Adelsgeschlechts der Reginbodonen, nannten sich erstmals 1132 nach Wertheim. In diesem Jahrhundert wurde mit dem Bau der Burg begonnen, die sich auch zu einem kulturellen Mittelpunkt entwickelte.

Der Dichter Wolfram von Eschenbach stand in enger Verbindung mit den Grafen von Wertheim. Seine Anwesenheit auf der Burg kann als sicher angenommen werden.

1556 starb das Grafengeschlecht von Wertheim aus. Ihm folgte Ludwig Graf zu Stolberg-Königstein, der 1598 von einem seiner Schwiegersöhne, Graf Ludwig von Löwenstein, abgelöst wurde.“ (O-Text Ende).

Weiter erfährt man, dass Teile der Burg bereits im Jahr 1619 durch eine Pulverexplosion zerstört wurde. Als die Schweden die Burg im Dreißigjährigen Krieg besetzten, folgten 1634 weitere Zerstörungen durch den Beschuss der kaiserlichen Truppen. Lange Zeit lag die Burg in Trümmern, bis 1982 eine Sanierung durch erhebliche Unterstützung des Landes Baden-Württemberg möglich wurde. Seit 1995 ist die Burgruine in Besitz der Stadt Wertheim.

Natürlich hat man von der Burg von der Höhenburg auf der schmalen Bergzunge eine tolle Aussicht auf die Zweiflüssestadt und an einem ersten Aussichtspunkt findet man auch eine Panoramatafel.

Am Eingangsbau mit dem „Neuen Archiv“ stellt man fest, dass auch im 18. Jahrhundert Bautätigkeiten an der Burg stattfanden. Auf einer Tafel ist zu lesen, dass 1742/45 zwischen den beiden Türmen der Neue Archivbau mit stuckierten Festsälen gebaut wurde.

Bei diesem Umbau wurden die Türme erhöht und erhielten ihre charakteristischen Dachhauben. Einige Schritte weiter findet man den Brunnen, dessen Entstehungszeit nicht bekannt ist.

Hier erfährt man auf einer Tafel, dass die erste wasserführende Schicht bei 18 Metern Tiefe liegt, der Mainspiegel noch 42 Meter tiefer. Es ist auch nicht bekannt, ob der Brunnen einst so tief war.

Eine weitere kleine Infotafel hängt am Johannisturm. Der Treppenturm erschloss den links anschließenden, heute zerstörten Bau. Weiter wird erläutert, dass die steinerne Wappentafel mit dem Wertheim-Breuberger Wappen und den Jahreszahlen 1506 und 1509 auf einen möglichen Ausbau hindeuten.

Eine weitere Tafel wurde zum Gedenken an Heinrich Herz (1897-1995) und Anton Dinkel (1924-1997) am Burggemäuer angebracht. Hier der Originaltext: „(…) retteten durch ihr mutiges und entschlossenes Handeln am 1. April 1945, wenige Tage vor Kriegsende, die Stadt Wertheim vor der Zerstörung durch die heranrückenden amerikanischen Streitkräfte. Mit dem beherzten Hissen der weißen Fahne auf dem Bergfried der Burg signalisierten sie den Truppen, dass die Stadt sich kampflos ergeben werde. Menschenleben konnten durch diesen Einsatz gerettet werden und die historische Wertheimer Altstadt wurde für die nachfolgenden Generationen erhalten.“ (O-Text Ende).

Nicht unerwähnt soll auch das Burgrestaurant bleiben. Es ist in den Wintermonaten geschlossen, kann aber für Weihnachtsfeiern gebucht werden.

Von April bis Oktober bietet es montags ab 16 Uhr und an allen anderen Tagen ab 11 Uhr durchgehend warme Küche. Hier finden Weinproben, Konzerte, Burgführungen und sogar standesamtliche Trauungen statt.

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