Th-346 Der Thüringer Drei-Türme-Weg (3)

 

Teil 3: Der Turm auf dem Hainberg

Im Süden von Weimar, wo ich mit Heide Anfang September 2024 anlässlich der Kunstfestwoche zu Gast war, liegt der Belvederer Forst. In diesem befindet sich der Hainberg, auf dem sich der dritte Turm des Thüringer Drei-Türme-Weges befindet. Nachdem ich mit meinem Wanderkamerad Heiko am 13. August den Paulinenturm (Stempelpunkt 344) und den Carolinenturm (Stempelpunkt 345) erklommen hatte, sollte nun auch der Hainturm angesteuert werden.

Auf der Wanderstrecke, die insgesamt 25,6 Kilometer lang ist und fast 500 Meter Anstiegssumme aufweist, ist der Hainturm von den anderen beiden Türmen weit entfernt. Auf einer Wanderkarte können wir feststellen, dass der Hainturm vom 497 Meter hoch gelegenen Carolinenturm in etwa 8 km Entfernung auf 308 Metern Höhe liegt. Man wandert dabei in nördlicher an Kiliansroda vor bei und durch Oettern und Köttendorf. Orte, die mir bereits vom Ilmtal-Radweg bekannt sind.

Zurück zum Startpunkt Coudray-Haus in Bad Berka müssen dann noch einmal mehr als 10 Kilometer eingeplant werden. Bei immer noch anhaltender hochsommerlicher Hitze wollten wir uns das nicht antun.

So fuhren wir mit dem Pkw den nächstgelegenen Parkplatz oberhalb von Köttendorf an und mussten nur noch eine kleinen Waldspaziergang über wenige Hundert Meter für den Touringen-Stempel 246 investieren.

Auch am Fuße des Hainturms findet man eine Wandertafel mit einer Erläuterung zur Entstehungsgeschichte des ältesten der drei Türme. Er wurde auf Veranlassung der Großherzogin Maria Pawlowna (1786-1859) in den Jahren von 1828 bis 1830 auf dem damals noch unbewaldeten Hainberg errichtet.

Maria Pawlowna wollte mit der Förderung des Turmbaus den nach dem napoleonischen Kriegen in Not geratenen Bürgern wieder zur Arbeit und Einkommen verhelfen. Weiter ist zu lesen: „1831 übergab die Großherzogin den Turm an das Hofmarschallamt als Eigentum. Bis zu seinem durch Vandalismus verursachten Verfall Ende des 19. Jahrhunderts war er ein beliebtes Ausflugsziel und Ort für viele Kinderfeste. 1908 gründete sich die erste Hainturmgesellschaft, der Ziel es war, (…) insbesondere den von ihrer hochseligen, kaiserlichen Hoheit Maria Pawlowna erbauten Hainturm im Belvederer Forst wieder als Aussichtsturm auszubauen und als solchen zu Ehren seiner Erbauerin für späterer Zeiten zu erhalten“. (O-Text Ende).

Weiter wird erläutert, dass die Wiedereinweihung am 11. Juni 1909 stattfand. Der bekannte Weimarer Arzt und Naturwissenschaftler Ludwig Karl Pfeiffer (1842-1921) war einer der wichtigsten Förderer der Restaurierung. Die Hainturm-Gesellschaft fasste ihm zu Ehren eine nahe gelegene Quelle ein und brachte auf einem Travertinstein eine Gedenkschrift an.

Weiter ist zu lesen: „1930 wurde der Turm durch einen Gastraum mit Terrasse erweitert. Nach dem Verbot der Hainturm-Gesellschaft1946 kam 1953 auch die gastronomische Versorgung zum Erliegen.

 

Der Turm mit seiner Anlage verfiel. 1999 gründete sich die Hainturmgesellschaft erneut mit dem Ziel, das Bauwerk als Aussichtsturm und Wanderziel wieder nutzbar zu machen, eine gelegentliche gastronomische Bewirtschaftung sowie die Organisation kultureller Veranstaltungen und Wanderungen sicherzustellen“. (O-Text Ende).

Abstecher nach Buchfahrt und Hohenfelden

Als frischgebackene Besitzerin eines „Touringen-Stempelheftes“ konnte sich Heide den ersten der 430 möglichen Stempel am Hainturm eintragen. Von einem Ehrgeiz, schnellstmöglich weitere Stempel zu erwandern, war allerdings nicht viel zu spüren.

Viel interessanter war es schließlich, weitere bemerkenswerte Punkte zu bestaunen. Und ein solcher lag ganz in der Nähe: Die Hausbrücke in der Ortschaft Buchfahrt, die ich auf meiner Ilm-Radtour bereits kennengelernt hatte.

Die Brücke mit der angrenzenden alten historischen Mühle an der Ilm war den Abstecher wert.

Und danach ging es zum Schwimmen an den Hohenfelder Stausee.

Den dortigen Campingplatz, auf dem ich schon zweimal zu Gast war, durften wir als Tagesgäste zum Baden nicht betreten.

So ging es auf die andere Uferseite. Dort gönnten wir uns einen Kaffee und Kuchen im Restaurant Bella Vista. Und dann ab ins Wasser….

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