Reformationsstadt und Fachwerkperle
Homberg/Efze war vor wenigen Jahren noch eher durch Staumeldungen der Radiosender auf der Autobahn A 7 ein Begriff. Der Hessentag 2008 rückte die attraktive Fachwerkstadt etwas besser in den Blickpunkt. Von weitem schon sieht man die Homberger Stadtkirche St. Marien, die zu den schönsten und wichtigsten Bauwerken in Hessen gezählt wird. In einem Prospekt wird aufgeführt, dass Landgraf Philipp der Großmütige 1526 die Homberger Synode einberufen hatte. An diese Synode erinnern die prachtvollen Chorfenster aus dem Jahr 1893 und Hombergs Titel „Reformationsstadt Hessens“. Die Statue des Landgrafen Philipp findet man heute auf dem neu gestalteten Marktplatz und direkt dahinter die Touristikinformation. Auch außerhalb der Öffnungszeiten kann man hier einen Plan für einen Stadtrundgang mit 36 Stationen bekommen. Dabei sollte man jedoch auf gar keinen Fall auf den etwas anstrengenden Aufstieg zu der im 30-jährigen Krieg zerstörten Hohenburg verzichten. Allein der Ausblick auf Stadt und Land ist jede Anstrengung wert. Dass man auch mit dem Pkw zur Burg hinauf fahren kann, muss man ja nicht jedem verraten.
Homberg liegt im Knüllwald. Aber auch im Rotkäppchenland und somit an der Deutschen Märchenstraße und an der Deutschen Fachwerkstraße. Der Rundgang beginnt am Neuen Tor, das 1536 in die Untergässer Stadtmauer gebrochen wurde, nachdem auf Befehl Landgraf Philipps die 180 Jahre zuvor als selbständige Gemeinde gegründete „Freiheit“ als vierte „Geburde“ in die Stadt Homberg eingegliedert wurde. Sie ist heute das einzig erhaltene Stadttor Hombergs.
In Richtung Stadtzentrum erreichen wir die Untergasse, folgen dieser nach links und erblicken rechts bei der Einmündung der Entengasse das ehemalige Altstädter Brauhaus. Am Ende der Untergasse stoßen wir auf die Wetsheimer Straße und blicken direkt auf das Westheimer Tor an der heutigen Ampelkreuzung. Es war das ehemals stärkste Tor mit hochgebautem Torturm in Höhe des Radbrunnens. Nach rechts gelangen wir auf den Markt der Korbflechter und Besenmacher. Hier steht eine rund gefasste Zisterne aus dem 17. Jahrhundert mit der Bronzefigur einer Besenfrau (modelliert von Ewald Rumpf / 2007).
Weiter in der Westheimer Straße gelangen wir zum „Weißen Hof“, dem ehemaligen Burgsitz von Wildungen und späteren Bürgerhaus. Wir erreichen den Marktplatz und erblicken links das „Löwenhaus“, erbaut 1617. Von 1664 bis 1721 beherbergte dieses Haus die Löwenapotheke. Siebte Station sind die so genannten Schirnen, ehemalige offene Verkaufshallen, und nur wenige Schritte weiter das Denkmal Landgrafs Philipp des Großmütigen direkt vor der städtischen Toursitik-Information.
Die von Professor Rumpf gestaltete Bronzeplastik wurde im Jahr 2001 anlässlich der 475-Jahrfeier der Homberger Synode von 1526 aufgestellt. Bei dieser Synode wurde nach dem Willen Philipps des Großmütigen die Reformation in Hessen eingeführt. Gestiftet wurde die Bronzeplastik von Dr. Ellenberger, Spross einer alten Homberger Familie (Quelle: Tafel zur Stadtgeschichte Nr. 8)
Weiter im Teil 2 des Stadtrundgangs
INFORMATION:
Touristikinformation Homberg / Efze
Marktplatz 19, 34576 Homberg/Efze
Tel. 05681-939161
e-Mail: touristinfo.homberg-efze@t-online.de
Knüll-Touristik e. V. Remsfeld
Hauptstraße 34, 34593 Knüllwald
Tel. 05681-930808